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Der Begriff "Divination" lässt sich aus dem Lateinischen ableiten und bedeutet übersetzt "das Göttliche". Spezifisch ist mit dem Begriff Divination gemeint, irdische Begebenheiten und das Heilige in Naturphänomenen vorauszusagen. Im alten Rom wurde Divination mit Manik gleichgesetzt, der hohen Kunst der Weiss- und Wahrsagung. Die Divination dient dem Voraussagen anstehender Ereignisse und dem Einsehen in die gegenwärtigen Lebensumstände.
Die Geschichte der Divination
Die Geschichte der Divination ist vermutlich so alt wie die Geschichte der Menschheit selbst. Schriften und Texte, die von wahrsagerischen Ritualen berichten, lassen sich in allen Gesellschaften finden. Die frühesten Funde, die auf wahrsagerische Praktiken hindeuten, lassen sich bis ins 3. Jahrhundert v. Chr. zurückführen. Damals wurde die
Zukunft aus den Eingeweiden geopferter Tiere gelesen oder Geschehnisse anhand von Träumen vorhergesagt.
Eine sehr lange Zeit war das
Wahrsagen nur den Herrschern und Göttern vorbehalten, und im antiken Griechenland und in Babylon galt die Divination sogar als eigene Wissenschaft. Rund 230 Verfahren sollen die alten Griechen gekannt haben, um einen Blick in ihre Zukunft zu werfen. Im Mittelalter wurden keine wichtigen Entscheidungen getroffen, ohne vorerst eine Weissagung getätigt zu haben, aber erst im 19. Jahrhundert erlangte das Weissagen einen grossen Aufschwung. In Europa werden derzeit ungefähr 25 Methoden der Divination praktiziert.
Arten der Divination
Es gibt so viele verschiedene Formen der
Divination, wie der Mensch Fragen hat. Und in seiner langen Geschichte haben die Menschen eine grosse Anzahl von Methoden entwickelt, um einen Einblick in die Zukunft zu erlangen. Im Folgenden lesen Sie die gebräuchlichsten Techniken der Divination.
Astrologie
Die weltweit stark verbreitete Sterndeuterei oder
Astrologie ist wohl eines der geschätztesten Mittel, um einen Blick auf die gegenwärtigen und zukünftigen Sachverhalte zu werfen. Die Astrologie beschäftigt sich damit, wie die Sterne und ihre verschiedenen Konstellationen Auswirkungen auf die Geschehnisse auf der Erde haben.
Kartenlegen
Schon seit vielen Jahrhunderten finden Suchende Zuflucht in der Weisheit der
Tarot-Karten. In Europa wurde das Kartenlegen im 15. Jahrhundert bekannt, wahrscheinlich herangetragen von Nomaden oder den fahrenden Völkern. Es gibt vielzählige Decks, die sich in ihrer Form, Grösse und Aufmachung unterscheiden, das Prinzip beim Kartenlegen ist jedoch sehr ähnlich: Karten werden gemischt und zufällig gezogen und die Abbildungen auf den gewählten Karten gedeutet.
Bleigiessen
Im 3. Jahrhundert v. Chr. nutzten die Menschen heisses Blei und kaltes Wasser, um Sachverhalte besser zu verstehen und um an verborgene Einblicke zu gelangen. Das heisse Blei wird in kaltes Wasser gegeben, wobei zufällige Muster entstehen. Die Muster werden anschliessend gedeutet.
Auch ein beliebtes Mittel, um einen Blick in die Zukunft zu werfen: Handlesen, auch
Chiromantie genannt. Die seit dem Altertum praktizierte Technik beschäftigt sich mit der Bedeutung der Handformen und Handlinien, und wie diese sich auf das Leben auswirken. Auch andere Körperteile wie die Fusssohlen, die Stirnfalten oder der Bauchnabel können gedeutet werden.
Das
Channeln beschreibt die Fähigkeit, Botschaften und Signale von übernatürlichen Wesen wie Engeln oder Geistern wahrzunehmen. Channeling wird oftmals mit einem
Medium ausgeübt, welches die Botschaften aus der Anderwelt an den Fragenden weitergibt. Nur wenige Menschen sind dazu befähigt, Bilder, Stimmen und
Gefühle aus dem
Jenseits wahrzunehmen, weshalb es wichtig ist, sich in professionelle Hände zu begeben.
Die wohl bekannteste Form des Wahrsagens ist die des Kristallkugel-Lesens. Auf Jahrmärkten im 19. Jahrhundert in Europa verbreitete sich diese Form des Weisssagens und bleibt auch nach langer Zeit weiterhin eine der faszinierendsten Arten der Zukunftsschau. Die
Wahrsagerin erkennt in ihrer Kugel Lichtmuster oder zukünftige Ereignisse und unternimmt durch sie geistige Reisen.
Pendeln
Wie Wünschelruten sind Pendel esoterische Mittel, die Schwingungen sichtbar machen und aufzeichnen. Insbesondere die Schwingungen des Unbewussten können mit dem Pendel sichtbar gemacht werden und bei Lebensfragen Klarheit schaffen. Manche
Wahrsager behaupten, durch das Pendel auch in die Zukunft schauen zu können, den richtigen Tag für eine wichtige Handlung oder Entscheidung abschätzen zu können oder vor Gefahren warnen zu können.
Im 15. Jahrhundert war das Bibelstechen der letzte Schrei. Hierzu wurde ein schmaler Holzstab zufällig zwischen die Seiten der Bibel geschoben und die Textstelle, auf die der Stab deutete, als Entscheidungshilfe genutzt oder interpretiert und auf die aktuelle Lebenssituation oder Frage bezogen.
Numerologie
Die Numerologie ist ebenfalls eine stark verbreitete Divinations-Technik. Die Numerologie, die sich mit der Zahlenmystik beschäftigt, schreibt jeder Nummer eine Bedeutung zu. So können aus den Zahlen des Geburtsdatums oder bestimmten persönlichen Zahlenfolgen bestimmte Schlüsse gezogen werden und die verschiedenen Bedeutungen auf das Leben des Fragenden interpretiert werden.
Eingeweideschau
Diese Form von
Divination ist zum
Glück eine aus der Mode gekommene Technik, die Zukunft vorherzusehen. Die alten Römer beauftragten hierzu einen spezialisierten Seher, auch Haruspex genannt, ob die
Götter ein bestimmtes Vorhaben befürworteten oder nicht.
Dieser war dazu in der Lage, aus den Eingeweiden der Opfer Botschaften zu lesen und dementsprechend zu beraten.
Viele Kulte betreiben Totenbeschwörung. Die Nekromantie beschreibt die Kontaktaufnahme zu Verstorbenen, um sie nach der Zukunft zu befragen. Dazu können eine ganze Reihe okkulte Hilfsmittel wie z. B.
Pendeln,
Gläserrücken oder das Ouija-Board genutzt werden.
Der Drang nach Antworten, die Welt als Ganzes zu verstehen und die eigene Zukunft zu kennen, begleitet den Menschen seit Anbeginn seiner Entstehung und wird die Kunst der Divination wohl weiterhin blühen lassen.
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