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Um die
Freimaurer ranken sich seit Hunderten von Jahren zahlreiche Mythen und Geschichten, die teilweise sicherlich der Wahrheit entsprechen, auf der anderen Seite aber auch vollkommen irrsinnig sind. Sie selbst sehen sich als Bund von freidenkenden Menschen, die miteinander
Rituale ausführen, sich austauschen und auf diese Weise zu einer höheren Selbsterkenntnis kommen möchten.
Sie versammeln sich in unabhängigen Logen auf der ganzen Welt. Früher war der Freimaurerorden ausschliesslich Männern vorbehalten und auch heute finden sich in den Logen noch grösstenteils männliche Mitglieder. Allerdings ist es mittlerweile auch Frauen erlaubt, ein Teil des Ordens zu werden.
Die fünf grundsätzlichen Ideale der Freimaurer lauten Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität. Die Anzahl der weltweiten Freimaurer beläuft sich auf etwa 3-5 Millionen Ordensmitglieder.
Die Geschichte der Freimaurer
Die Geschichte der
Freimaurer beginnt im frühen 18. Jahrhundert in London. Doch schon im 14. Jahrhundert entstanden die ersten Logen für Maurer und Handwerker, die mit ihrem Wissen die Menschen beeindruckten. Die Logen stellten Orte der Ruhe für die Arbeiter dar. Zu dieser Zeit war das Wissen in den Logen aber noch längst nicht so geheim, wie es in den kommenden Jahrhunderten der Fall sein sollte.
Bis auf das angesehene architektonische Wissen der Handwerker durften die Informationen weitergegeben werden. Erst zu Beginn des 17. Jahrhunderts begannen die Logenmitglieder auch höhergestellte Mitglieder hereinzulassen. Adlige und einflussreiche Personen traten so den Logen bei. Die erste tatsächliche Freimaurer-Loge entstand 1717 in England und setzte den Grundstein für viele weitere Logen auf der ganzen Welt.
Im Laufe der Jahrhunderte traten viele berühmte und mächtige Menschen den
Orden der Freimaurer bei. Beispielsweise zählten Wolfgang Amadeus Mozart, Winston, Churchill, George Washington, Abraham Lincoln oder Mustafa Kemal Atatürk zu den Freimaurern.
Die Absichten der Freimaurer
Die
Freimaurer verfolgen eine spezifische Lebensphilosophie, die der geistigen Erkenntnis gewidmet ist. Um dieses Prinzip besser zu beschreiben und verdeutlichen zu können, setzen sie auf einen Vergleich mit dem alten salomonischen
Tempel des Königs Salomon.
Dabei wird der Ausbau und die Verbesserung des inneren und des äusseren Tempels beschrieben. Die innere Seite beschreibt hierbei metaphorisch den Freimaurer als einzelne Person. Die äussere Seite des Tempels beschreibt die Gesellschaft, welche von den Logen ebenso verbessert werden soll.
Dabei geht es primär immer um die eigene Weiterentwicklung und Optimierung, sodass die Gesellschaft dadurch profitiert und auf diese Weise besser wird.
Die Grade der Freimaurer
In der klassischen Freimaurerei gibt es drei Grade, die ein Ordensmitglied im Laufe seines Lebens durchlaufen kann. Diese klassischen
Freimaurer-Systeme werden als St. Johannes Freimaurerei, blaue Maurerei und Werksfreimaurerei bezeichnet. Immer wieder hört man vom 33. oder 99. Grad der Freimaurerei. Dabei handelt es sich jedoch um andere Systeme, die natürlich dennoch erlangt werden können. Nach dem dritten Grad handelt es sich bei jeder neuen Stufe lediglich um eine Verfeinerung des eigentlichen Grades.
1. Grad - Lehrling: Bei der ersten Stufe handelt es sich um den Lehrling, welcher auch als "der Suchende" bezeichnet wird. Bei einer Zeremonie wird er in den
Orden aufgenommen. Er erhält neben einem Orden passend zu seinem Grad auch einen weiteren Orden für die Zugehörigkeit zu seiner Loge. Anschliessend bekommen Lehrlinge erfahrene Freimaurer an ihre Seite, um in die Welt und die Aufgaben eines Mitglieds eingeführt zu werden.
2. Grad - Geselle: Zum Gesellen wird der Lehrling nach einer gewissen Zeit. Hier zeigt sich, ob der Lehrling das Leben eines Freimaurers über diesen bestimmten Zeitraum führen möchte. Wenn das der Fall ist, erhält der Geselle einen neuen Orden und kehrt seiner Zeit als Lehrling den Rücken.
3. Grad -
Meister: Der letzte Schritt in der Laufbahn der blauen Maurerei ist der dritte Grad, in welchen sich Gesellen nach einer bestimmten Zeit eingliedern lassen können. Nach der Ernennung zum Meister wird er dazu befähigt, neue Mitglieder aufzunehmen und erhält den Meisterschurz, wobei es sich um einen schwarzen Gürtel handelt. Auf diesem finden sich Abzeichen und Beschriftungen, die ihn als Meister darstellen. Nachdem der dritte Grad erlangt wurde, können nun weitere Grade in anderen Freimaurer-Systemen errungen werden.
Die Grade, die nach dem dritten Grad folgen, nennen sich Hochgrade. Allerdings werden sie nicht höher bewertet als der dritte Grad der Freimaurerei. Ein Träger eines Hochgrades vertieft sich möglicherweise in einem Themengebiet, sorgt für den letzten Feinschliff seines Wissens oder möchte sich einfach weiteres Wissen aneignen. Nach dem dritten Grad steigt die Wertigkeit aber nicht mehr.
Die Symbole der Freimaurer
Bekannt sind auch die Symbole des Ordens, die sie in der Öffentlichkeit schnell erkennbar machen. Die Primärsymbole der Freimaurer sind der Winkel und der Zirkel. Während der Winkel für ein rechtes Handeln und die Einhaltung gesellschaftlicher Regeln steht, zeigt der Zirkel die aktive Möglichkeit zur Gestaltung des eigenen Lebens und der Gesellschaft.
Neben diesen beiden klassischen Symbolen zählen aber auch noch weitere Motive oder gedankliche Theorien dazu. Der bereits erwähnte salomonische Tempel wird stets mit den Freimauren in Verbindung gesetzt. Das Buch des Gesetzes kann als Bibel der Freimaurerei gesehen werden und stellt eine moralische Pflicht dar.
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