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Freitag, der 13. ist als Unglückstag bekannt. Abergläubische Menschen verlassen an diesem Datum beispielsweise nur vorsichtig das Haus, da sie einen Unfall oder eine Katastrophe befürchten. In der heutigen Zeit kennt man das berüchtigte Datum überwiegend aus Horrorfilmen und Geschichten.
Der Ursprung des Aberglaubens liegt aber bereits Jahrtausende zurück. Auch wenn der Grossteil der Bevölkerung keine realen Bedenken mehr vor Freitag, dem 13. hat, haben dennoch viele Menschen noch immer ein mulmiges Gefühl, wenn das Datum auf dem Kalender erscheint.
Freitag der 13. - ist die Börse schuld?
Das berühmte Unglücksdatum hat einen langen geschichtlichen Hintergrund, der sich bis heute in den Köpfen der Menschen festgesetzt hat. Viele Menschen denken, dass sich das Datum auf den amerikanischen Börsencrash im Oktober 1929 zurückführen lässt. Durch den enormen Crash kam es zur Weltwirtschaftskrise, die viele Leben, Jobs und Existenzen kostete.
In Deutschland kennt man dieses Ereignis unter dem Namen "Schwarzer Freitag", woher auch die Verbindung mit dem Unglückstag kommt. Allerdings stammt der Freitag, der 13. nicht von dieser Situation ab, da der Crash in den USA bereits am Donnerstag entstand und daher in Amerika auch als "Black Thursday" bekannt ist.
Allerdings gab es bereits zwei Jahre früher, am 13. Mai 1927, einen Börsencrash in Berlin. Dieser fiel auf einen Freitag. Dennoch hat auch dieses Ereignis nichts mit dem eigentlichen Ursprung des Datums zu tun.
Die Unglückszahl 13
Die Zahl 13 geniesst keinen guten Ruf. In vielen Kulturen gilt sie seit Jahrtausenden als diejenige Zahl, die für absolutes
Unglück steht. Dieser Aberglauben hat sich all die Jahrhunderte durchgezogen und auch heute ist er noch nicht verschwunden.
Manche Hotels übergehen beispielshalber komplett die 13. Etage oder das 13. Zimmer, sodass in diesen Zimmern kein Unglück vorkommen kann und die Gäste sich keine Sorgen machen müssen. In Flugzeugen entfällt deshalb auch oftmals die 13. Reihe.
Der Grund für die Verurteilung der Zahl liegt an der Zahl zwölf. Diese Zahl wird in mehreren Kulturen, Traditionen und Religionen verehrt und als äusserst wichtig angesehen. Nicht ohne Grund gibt es beispielsweise zwölf
Sternzeichen oder zwölf Apostel im Christentum. Im Gegensatz zur geraden, ordentlichen Zahl Zwölf gilt die 13 als chaotisch und als Problemstifter. In Märchen oder Bibelgeschichten findet man immer wieder negative Hinweise, die mit der Zahl in Verbindung gebracht werden.
Zu früheren Zeiten lebten keltische Stämme in Grossbritannien, Frankreich, Deutschland und dem Gebiet der heutigen Türkei. Diese Stämme lebten nach dem
Mondkalender, welcher sich in 13 Monate aufteilte. Der 13. Monat galt als besonderer Glücksmonat. Als das Christentum zum Vorreiter wurde und die heidnischen Glaubensvorstellungen eliminiert werden sollten, erklärten die Christen die Zahl 13 zur Unglückszahl.
Der Freitag als Unglückstag
Nicht nur die Zahl 13 gilt im geschichtlichen Kontext als Tag des Unglücks, sondern auch der Freitag im allgemeinen Sinne. Einer der bekanntesten Gründe dafür ist der Karfreitag. An diesem Tag wurde Jesus im christlichen Glauben an das Kreuz geschlagen. Die ersten Menschen nach christlichem Glauben, Adam und Eva, wurden an einem Freitag aus dem Paradies vertrieben.
Doch während die katholische Kirche schon immer am Freitag als Unglückstag festhielt, war der Freitag bei den Evangelikalen eigentlich als Glückstag bekannt. Das änderte sich jedoch mit Verbreitung des Aberglaubens.
Journalismus als Ursprung für Freitag den 13.
Während all diese Hinweise perfekt zusammenpassen und den Ursprung des Aberglaubens erklären könnten, hat der eigentliche Hintergrund der Verbreitung in Deutschland aber vermutlich nichts damit zu tun. In die Öffentlichkeit trat das Datum im deutschsprachigen Raum erst 1957.
Zu dieser Zeit übernahm ein Journalist in Deutschland den Begriff "Freitag der 13." und stellte einen Bezug zu einem kurz vorher geschehenen
Unglück her. Auf diese Weise wurde der
Aberglaube in der breiten Masse bekannt und verbreitete sich schnell im gesamten Land.
Ist Freitag der 13. Tag des Unglücks?
Das erklärt auch, weshalb die Vorstellung des primären Unglückstags in Deutschland so verbreitet ist. In einigen anderen Ländern und Kulturen kennt man den Freitag, den 13. überhaupt nicht. Im griechischen und spanischen Sprachgebrauch fürchten sich die Menschen beispielsweise am Dienstag, den 13. In China gilt die Zahl Vier als verflucht, in Italien ist es die 17. In Afrika und Asien gibt es so gut wie keine Zahlen, die Unglück verheissen und in Mexiko zählt die Zahl 13 als Glückszahl.
Der berüchtigte Aberglaube hat zwar sehr alte, teilberechtigte Hintergründe, doch entstand dieser im Grunde wegen der Arbeit eines Redakteurs. Studien haben zudem herausgefunden, dass statistisch gesehen nicht mehr Unglücksfälle an diesem Datum auftreten als an einem anderen Tag. Der Freitag, der 13. ist nicht der einzige Aberglaube, an dem die Deutschen seit vielen Jahrzehnten festhängen.
Geschenke mit Messern und Schuhen als Inhalt sorgen beispielsweise für ein Desaster, beim Anstossen mit einem Getränk muss man sich in die Augen blicken und das Zerbrechen eines Spiegels sorgt für jahrelanges Unglück. Wie die Bevölkerung auf der gesamten Welt bleiben also auch oder eher insbesondere die Menschen in Deutschland nicht vom Aberglauben verschont.
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