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Nicht jeder ist mit den Religionen der Welt sonderlich vertraut. Dennoch haben die meisten von uns bereits mehr als einmal von Ganesha gehört. Genau, es handelt sich um den elefantenköpfigen Gott. Insbesondere von den Hindus, den Jaina und den Buddhisten wird er verehrt. Vielfach wird ihm nachgesagt, dass dies an seinem Elefantenkopf liege. Doch muss mehr als ein imposanter Kopf dahinterstecken, wenn er weltweit von so vielen Menschen inbrünstig verehrt wird.
Seine Eltern sind ebenso berühmt wie er. Sein Vater Shiva gilt als der Hauptgott des Hinduismus. Er wird als Verkörperung der Zerstörung angesehen. Seine Mutter Parvati, wird als Göttin der Nahrung sowie als Muttergöttin angebetet.
Sein Aussehen ist wahrlich einzigartig. Er erhielt den Körper eines Mannes mit dickem Bauch und die kurzen Beine eines Kindes. Der Kopf gleicht dem eines Elefanten, mit einem abgebrochenen Stosszahn. Eine Schlange hat er sich um den Bauch gebunden. Vor den Augen kann man sich fürchten, denn sie sind klein und durchdringend. Er besitzt vier Arme. Eine Hand hält eine Axt, eine andere eine Süssigkeit, die nächste eine Lotusblüte und die letzte Hand ein Fangseil. Es sollte allerdings erwähnt werden, dass die künstlerische Gestaltung von Ganesha im Laufe der Jahre stark zu variieren begann, sodass er teilweise mit einer freien Hand, die eine spirituelle Geste vollzieht, abgebildet wurde.
Wissenswertes über Ganesha
Auch wenn
Ganesha der übliche Name ist, ist er doch auch über die nachfolgenden Namen bekannt:
- Vighnesha (der Herr der Hindernisse)
- Siddhita (der, welcher Erfolg bei der Arbeit schenkt)
- Ekadanta (der eine mit dem grossen Stosszahn)
- Varada (der Wohltaten Schenkende)
- Vinavaka (der Hindernisse entfernende)
- Ganapati (der Gebieter der Scharen)
Welche Bedeutung finden wir in Ganesha?
Wie man seinen Beinamen entnehmen kann, hat
Ganesha viele Aufgaben zu erfüllen. Da er unter anderem als Gott der Anfänge gepriesen wird, findet er in vielen Ritualen, aber auch Zeremonien Anwendung. Es heisst bis zum heutigen Tage, dass Neugründungen, Gebete und Festlichkeiten keinen Erfolg verzeichnen werden, wenn nicht direkt zuvor zu Ganesha gebetet wird. Ohne seinen Segen stagniert einfach alles. Gerade am Anfang können sich Hindernisse in den Weg stellen. Auch für ihre Beseitigung ist er der richtige Ansprechpartner. Da er leider ebenso in der Lage ist, Hindernisse zu erschaffen, sollte man es sich zweimal überlegen, ob man ein Gebet an den Elefantenkopfgott vergisst. So werden unter anderem alle Einladungen zu einer Hochzeit im Kreise der Hindugemeinschaft mit seinem Symbol geschmückt, um die Ehe unter ein gutes Vorzeichen zu stellen.
Er stellt für den Gläubigen das Sinnbild der Intelligenz dar, ein guter Grund, um ihn um Rat zu bitten. Er besitzt Weisheit, aber auch die Fähigkeit, Gottes Funken in jedem zu erkennen.
Wird er mit einer freien Hand dargestellt, wird damit sowohl Schutz als auch Segen über diesen Menschen, dieses Haus gebracht.
Was stellt Ganesha für die indische Gesellschaft dar?
Es ist belegt, dass der Mythos von
Ganesha vor rund 7.000 Jahren entstanden ist. Über all die Jahrhunderte hat es kaum einen Zeitraum gegeben, in dem er nicht von den Hindus als Hauptgott verehrt wurde. Man sagt, dass der
Elefantenkopf symbolisch für die menschliche Seele, die Weisheit, die Wirklichkeit steht. Dieser Kopf hält aber noch einen Trumpf dem Menschen gegenüber in der Hand - die grossen Ohren. Diese nutzt der Elefantenkopf Gott, um dem Menschen zuzuhören. Könnte er dies nicht so gut, wäre er nicht in der Lage, die Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Hierfür hält er stets das Fangnetz bereit. Gleichzeitig ist er dafür bekannt, dass er den Menschen auf seinem Weg der spirituellen Entwicklung antreibt.
Sein treuer Begleiter ist eine Ratte. Diese sind in Indien gesegnet. Dass er sich ausgerechnet dieses schlaue Tier als Reittier erwählt hat, unterstreicht seine Intelligenz, seine Geschicklichkeit.
Das indische Volk ist sehr stark in seinen Traditionen verhaftet. So ist es für sie vollkommen normal, sich auch heute noch mit ihren Sorgen und Nöten an die wichtigsten Gottheiten des Hinduismus, welches die am weitesten verbreitete Religion des Landes darstellt, zu wenden. Neben Shiva ist dies Ganesha. In der heutigen Zeit steht er unter anderem für den Konsum, die industrielle Entwicklung des Landes und die damit zusammenhängenden Probleme, die die Bevölkerung plagen. Nein, er ist nicht der Gott des Konsums, auch wenn man dies denken könnte. Die Menschen vertrauen ihm heute genauso, wie sie es vor 7.000 Jahren taten, als er zum ersten Mal in den vedischen Schriften erschien. Der Elefantenkopf Gott hat es tatsächlich geschafft, sich gegen andere
Götter, die in diesem Zeitraum entstanden sind, zu behaupten.
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