Foto: JohanSwanepoel / stock.adobe.com
Ein
Hexenmeister ist in der Bedeutung des Wortes durchaus gleichzusetzen mit dem Begriff
Hexer. Bei einem Hexer handelt es sich laut der Hexenlehre aus der frühen Neuzeit um eine männliche
Hexe. Diese wurden bzw. werden auch schlichtweg als Zaubermeister, Drudner, Hexerich oder "Malefinkante" (Übeltäter) bezeichnet. Auch Hexenfinder taucht in diesem Zusammenhang als Begriff immer wieder auf.
Es existieren einige Worte für die "männliche Hexe", wobei das Wort Hexenmeister dabei eher für den Meister der
Hexerei-Kunst verwendet wird und der Hexer eher "normal" ist, wenn es um die Verwendung der Hexenkräfte und/oder -Fähigkeiten geht. Somit stellen die Begrifflichkeiten eine gewisse Abstufung dar, wenn auch nur ganz minimal.
Hexenmeister und Hexenverfolgung.
Während der Hexenverfolgungen in den verschiedensten Regionen Europas schwanken die Opferzahlen in Bezug auf den Anteil der
Hexenmeister. Bei der grossen
Hexenverfolgung im 14. Jahrhundert sollen zuerst sehr viele Männer die Opfer gewesen sein. Der Grund lag darin, dass sich der Hexereiprozess aus dem Ketzereiprozess entwickelte und zu Anfang nur von der kirchlichen Inquisition durchgeführt wurde. Es waren in den Ketzerei Prozessen hauptsächlich Männer, die angeklagt wurden und nur selten Frauen.
Die
Hexerei wurde in der Neuzeit als ein gewöhnlicher Strafbestand angesehen und das hatte die Folge, dass die weltliche Gerichtsbarkeit diese Prozesse abhielt. Damit nahm der Anteil der Männer unter den Opfern schnell ab. Erst als die Hexenverfolgung um 1620 in Deutschland ihren Höhepunkt erreichte, wurden auch wieder verstärkt die Männer als
Hexer und Hexenmeister angeklagt und verurteilt. In dem Gebiet des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation waren es circa 25% Männer die der Hexerei und somit als Hexer und Hexenmeister angeklagt wurden. In Frankreich war der Anteil nochmals deutlich höher. 1627 wurde in Bamberg das Drudenhaus gebaut, in dem die, der Hexerei Beschuldigten, inhaftiert wurden.
Geht man nach dem heutigen Wissensstand, dann hat es niemals Hexenmeister oder Hexer gegeben. Sie alle seien die Erfindung von Autoren und Dichtern oder es handele sich um eine falsche Bezeichnung für die Tätigkeit, die von diesen Männern ausgeführt worden ist. Demnach würde es auch keine Hexerei geben.
Menschen mit aussergewöhnlichen Fähigkeiten.
Tatsächlich muss wohl jeder für sich selbst entscheiden, ob
Hexenmeister nur Einbildung oder möglicherweise tatsächlich real sind oder es zumindest waren. Nichts desto trotz werden wir immer auf Menschen stossen, die aussergewöhnliche Fähigkeiten besitzen. Ob wir sie deshalb als Hexe bzw.
Hexer bezeichnen oder eher als Spezialisten bzw.
Guru, kommt wahrscheinlich ganz auf den Zusammenhang und unsere Einstellung dazu an.
Auf jeden Fall sollten wir Menschen mit einer Gabe als Geschenk für unser Leben sehen, ganz gleich wie sie uns helfen können...
Rechtliche HinweiseOnline-Lexikon: Hier erklären wir Ihnen die Begrifflichkeiten der Esoterik - von A wie Aberglaube bis zu Z wie Zukunft