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Seit Tausenden von Jahren berichten Menschen auf der ganzen Welt von gespenstischen Lichtern in den nächtlichen Wäldern und Feldern. Sie sahen aus wie eine Flamme einer Laterne, sodass Reisende in der Dunkelheit oft von ihrem Weg gelockt wurden, um zu sehen, ob andere Personen in Schwierigkeiten sind. Aber dann erst begannen die Schwierigkeiten. Die Irrlichter, wie die Erscheinungen genannt wurden, waren betrügerisch und gefährlich.
Was ist ein Irrlicht?
Der lateinische Ausdruck für
Irrlicht ist "ignis fatuus", das törichtes
Feuer bedeutet. Die Bezeichnung entstand, da das "Feuer" nicht real war, sondern als eine
Illusion betrachtet wurde. Es erschien als Flamme in Mooren, in Wäldern oder als schwebende Kugel in der Nähe von Sümpfen.
Legenden berichten darüber, dass die Irrlichter zunächst unscheinbar erschienen, doch dies wäre ein böser Trick, denn sie versuchten Reisende von Ihren Pfaden zu locken. Je näher diese dem Leuchten kamen, desto schwächer wurde es und sie verirrten sich immer mehr in Sümpfen und im Morast. Andere behaupteten, dass die seltsamen Lichter sie in ein bezauberndes Feenreich führen würde. Es bedeutete leider oftmals auch den Tod der Reisenden, da sie aus dem Moor nicht mehr zurückkamen und nie wieder gesehen wurden.
Geschichten über Irrlichter auf der ganzen Welt
Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen erschienen in Europa im 13. Jahrhundert, waren aber auf dem ganzen Globus bekannt, lange bevor darüber geschrieben wurde. Mündliche Überlieferungen warnen vor der Gefahr dieser mystischen Lichter, die mit Geistern oder Seelen in Verbindung gebracht wurden, die zwischen dem Diesseits und dem
Jenseits herumirren.
In England wird das Phänomen des Irrlichts als "Will o‘ the wisp" oder als Jack O‘ Lantern bezeichnet. Die Begriffe sind in der europäischen Folklore zu finden und beschreiben eine paranormale Existenz mit feurigem Aussehen, das Reisende in der Nacht in die Irre führt. Die bekannteste Geschichte darüber beschreibt Wirt Sikes in seinem Buch British Goblins:
Ein Bauer machte sich spät abends auf den Weg nach Hause und sah ein Licht vor sich. Bei näherem Hinsehen erkannte er, dass es eine Laterne war, die von einem "kleinen, düsteren Wesen" gehalten wurde. Er folgte ihm mehrere Meilen und fand sich urplötzlich am Rande eines grossen Abgrundes mit einem tosenden Wasserstrahl. In dem Moment sprang die Gestalt mit dem Licht über seinen Kopf und lachte bösartig. Der Schein erlosch und der Bauer stand weit weg von zu Hause, alleine in absoluter Dunkelheit in dieser gefährlichen Situation.
In anderen Geschichten hüteten die Irrlichter Schätze, die derjenige erhalten würde, der mutig genug sei, ihnen zu folgen.
In Holland wurden Irrlichter als "Irlboss" benannt. Man behauptete, dass sie Seelen von ungetauften Kindern wären, die andere Menschen dazu verleiteten, ins Wasser zu gehen, um sich taufen zu lassen.
In Südamerika bezeichnete man sie "luz mala"
Geister der Toten, die Lichter mit sich tragen.
"Fifolett" sind in der kreolischen Tradition, leuchtende Seelen, die auf die Erde zurückkommen, um Busse wegen schlechten Taten zu tun.
In den Vereinigten Staaten schätzen Geisterjäger jedes Foto, das eine farbige "
Lichtkugel" einfing, die ein Beweis für die Anwesenheit einer toten Seele im Raum war.
Germanen und Kelten bauten einen Steinkreis um Gräber, damit die Toten eingeschlossen waren und sich nicht in Lichtgestalten umwandelten.
Weitere Mythen und Sagen
Ein
Irrlicht zu sehen, ist ein Vorzeichen des Todes.
Es weist einer Person den beabsichtigen Lebensweg.
Das Licht zeigt die Stelle, an der eine Fee oder ein Kobold einen Schatz vergraben hat.
Die Flammen stammen von Vampiren, um die ein Lichtschein schwebt.
Schwefelhölzer bei sich zu haben, schützen vor den Wesen der Irrlichter.
Wissenschaftliche Erklärung - Phosphine
Die Wissenschaft bezweifelt die Existenz von Geistern,
Feen, Kobolden oder herumirrenden Seelen.
Der Lichtschein und das Flackern werden durch biolumineszierende Pilze oder Algen verursacht, die in Sümpfen oder Mooren gedeihen. So wie ein Glühwürmchen erzeugen diese Pflanzen durch einen biochemischen Prozess eine leuchtende
Lichtkugel. Erst im Wasser wird bei der Auflösung Methan, Kohlendioxid, Stickstoff und Phosphorwasserstoff entwickelt, die an die Oberfläche strömt. Davor reichern sich Phosphine an und steigen abrupt aus dem Wasser auf. Da Phosphine bei Kontakt mit der Luft leicht entzündlich sind, wird durch die Kombination mit Methangas eine brennende Lichtkugel erzeugt, der über dem Sumpf schwebt.
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