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Fliessend oder powervoll, statisch oder passiv, mit oder ohne Hilfsmittel - mittlerweile gibt es viele verschiedene Yogastile, dass man als Neuling schon mal den Überblick verliert.
Und genauso unterschiedlich wie die
Yogapraxis ist auch die Intension dahinter.
Beweglichkeit, Körperkraft,
Meditation,
Spiritualität, Konzentration,
Atmung, Balance, Tiefenentspannung,
Energiearbeit ... Häufig sind auch mehrere
Elemente kombiniert.
Widmen wir uns heute dem Iyengar-
Yoga, das zur Tradition des Hatha-Yoga gehört.
Wir schauen uns an, woher es kommt, wie es wirkt und praktiziert wird.
Was steckt hinter dieser Yogapraxis?
Entwickelt wurde dieser
Yogastil von B. K. S. Iyengar, einem der weltweit führenden Yoga-Lehrer aus Indien.
Sein ganzes Leben lang widmete er sich dem Erforschen, Praktizieren und Lehren von Yoga. Studierte die Atemübungen und jede Asana (Yogahaltung) hinsichtlich präziser Durchführung als auch Wirkungsweise. Kreierte auf Basis seiner eigenen körperlichen Erfahrungen sogar neue Hilfsmittel.
Er ist zudem Verfasser von zahlreichen Werken, die sich mit der Philosophie und Praxis beschäftigen. Er wollte Yoga der breiten Masse zugänglich machen.
Stehen, Sitzen oder Liegen, Dreh- und Umkehrhaltung sowie Vor- und Rückbeugen, im
Iyengar-Yoga lassen sich mehr als 200 Yogahaltungen von sehr einfach bis sehr komplex und 14 Atemübungen (
Pranayama) finden. Der Yogastil und seine Hauptprinzipien: Körperkontrolle und bewusste
Atmung stehen im Fokus. Mit Ruhe,
Achtsamkeit und Genauigkeit werden die Asanas durchgeführt. So lassen sich eigene Stärken und Schwächen erkennen. Eine festgelegte Reihenfolge ist dabei nicht vorgeschrieben.
Die korrekte Ausrichtung des Körpers in der Asana (Yogahaltung) ist essenziell, um Verletzungen zu vermeiden und von der Wirkung der
Yogapraxis zu profitieren. Dies geschieht durch eine professionelle Anleitung und gegebenenfalls Korrekturen von einem zertifizierten Lehrer.
Der Einsatz von Hilfsmitteln, sogenannten Props, ist ausdrücklich erlaubt, aber natürlich kein Muss. So können Gurte, Polster oder Rollen, Blöcke, Kissen oder Decken, Klötze, Yogarad oder Rückenbänke bei der präzisen Ausführung der Asanas unterstützen. Iyengar-Yoga ist damit für Anfänger und Fortgeschrittene gleichermassen geeignet. Zudem ist die Yogapraxis anpassbar an die Bedürfnisse und damit auch bei Einschränkungen oder Verletzungen möglich.
Im Unterschied zum Hatha-Yoga finden sich hier häufig deutlich längere Haltezeiten der Asanas, um die physische und psychische Wirkung zu erreichen.
Die Wirkungen von Iyengar-Yoga
Ein geschärfter mentaler Fokus, kräftigere Muskulatur, Stärkung der Gesundheit sowie Einklang von
Körper und Geist - durch den ganzheitlichen Ansatz wird das Wohlbefinden auf verschiedenen Ebenen gefördert.
Regelmässige Praxis führt zu einer besseren Körperhaltung und einem verbesserten Verständnis für den eigenen Körper. Sie unterstützt bei der Vorbeugung oder auch Lösung von Verspannungen oder
Blockaden im Nacken, Rücken und anderen Körperbereichen sowie bei der Erhöhung der Stabilität und Flexibilität.
Zudem lässt sich mit dieser
Yogapraxis das Stresslevel reduzieren und das Energieniveau erhöhen. Entspannung und Ausgeglichenheit, Balance innen und aussen. Und die Anhebung der Konzentration fördert die Aufnahmefähigkeit und Sensibilisierung der eigenen Wahrnehmung. Wie wird der
Yogastil praktiziert? Funktionale und bequeme Kleidung sind auch beim
Iyengar-Yoga wichtig für uneingeschränkte Bewegungsfreiheit.
Eine rutschfeste Yogamatte und Props, um auch schwierigere Asanas praktizieren zu können.
Aufwärmen, dehnen und strecken mit einfachen Asanas und Atemtechniken. Geeignet dafür beispielsweise die Yogaübung "Liegender Berg". Neben der Einstimmung geht es auch um das Loslassen des Alltags und allem, was dazu gehört.
Aktivierung des Körpers mit einfachen, im Stehen auszuführenden Yogaübungen wie der Übung "Trikonasana". Balance und Kraft, Flexibilität und Konzentration werden gefordert und gefördert und sind gleichzeitig auch die Grundlage für anspruchsvollere Übungen.
Vertiefung der Yogapraxis durch intensives Üben bestimmter Asanas unter Zuhilfenahme von Props. Hierzu zählt unter anderem die Yogaübung "Halbmond". Durch die Fokussierung eröffnet sich die intensive, bewusste Wahrnehmung der signifikanten Effekte auf Geist und Körper.
Loslassen und tiefen-entspannen mit Atemübungen, Dehnungen und Umkehrhaltungen. Die sogenannte Totenstellung "Savasana" bildet meist den Abschluss.
Yoga ist nicht gleich Yoga
Wer sich dynamische Flows oder spirituelle Elemente wünscht, wird beim
Iyengar-Yoga enttäuscht werden.
Im Vordergrund steht die optimale Technik beim Ausüben der Asanas und eine korrekte
Atmung. Kraftvoll und präzise, es geht um die Qualität der Bewegung, nicht um Quantität. Denn der positive Effekt ergibt sich aus den richtigen Kombinationen. Ein achtsames Zusammenspiel von
Körper und Geist.
"Wer Yoga übt entfernt das Unkraut aus seinem Körper, sodass der Garten wachsen kann." - Zitat von B.K.S Iyengar
Es ist nie zu spät dafür.
Vielleicht braucht es eine Weile, um "sein Yoga" zu finden.
Hier heisst es, sich einfach auszuprobieren.
Nur die Praxis kann zeigen, ob der berühmte Funke übergesprungen ist.
Denn neben all den Vorteilen, die ein jeder
Yogastil mit sich bringt, soll es ja trotzdem auch Spass machen.
Und wenn es nicht Iyengar-Yoga ist, es gibt ja noch so viele andere ...
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