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Rituale standen schon vor Tausenden von Jahren in vielen Volksstämmen an der Tagesordnung. Auf dem gesamten Kontinent wurden verschiedenste Bräuche eingeführt, die sich im Laufe der Zeit veränderten. Einige Rituale aus der früheren Zeit sind noch heute bekannt, andere wurden mit der Zeit vergessen. Auch in unserem heutigen Alltag sind Rituale fest verankert. Allerdings hängen diese Rituale nur noch selten mit der
Spiritualität und der Mythologie zusammen. Das war früher anders.
Besonders berühmt waren die Rituale der
Kelten. Noch heute werden die traditionellen Praktiken bewundert und sorgen für Faszination. Die naturverbundenen Kelten praktizierten ihre Rituale nicht nur, um den Göttern zu danken oder sie zu bitten, sondern auch, um mit der Natur im Einklang zu sein. Rund um das Jahr wurden rituelle Feste gefeiert, die die neue Jahreszeit einleiten sollte. Doch neben den bekannten keltischen Jahreskreisfesten gibt es noch viele andere Rituale, die durch die Kelten berühmt wurden.
Feuer als wichtiges keltisches Ritual
Feuer ist eines der wichtigsten keltischen Rituale. Es dient nicht nur der Wärme und dem Licht, sondern auch der Reinigung und dem Schutz. In vielen Mythen und Sagen spielt Feuer eine zentrale Rolle. Das Feuer der
Sonne, des Mondes und der Sterne wurde verehrt und angebetet. Auch das Feuer der Erde war den
Kelten heilig. In ihren Augen war es ein lebendiges Wesen, das Wärme und Leben spendete.
Das Feuer stand bei den Kelten für die Lebenskraft, die Schöpfungskraft und die Regeneration. Es war ein Symbol für die Sonne und das Wohlbefinden, aber auch für den Tod und die Finsternis. Feuerrituale spielten also in vielen Aspekten des keltischen Lebens eine wichtige Rolle.
Das Feuer wurde in verschiedenen Zeremonien genutzt. Zum Beispiel bei Handfastings, bei denen Brautpaare sich das Jawort gaben, oder bei Begräbnissen, bei denen die Seele des Verstorbenen durch das Feuer gesegnet wurde. Auch das Fest
Samhain, das den Beginn des keltischen Jahres markierte, wird rituell mit einem grossen Feuer begonnen. In Kriegszeiten wurde das Feuer genutzt, um die Gegner zu verscheuchen.
Opfergaben als keltisches Ritual
In den meisten Kulturen wurden und werden Tiere zu religiösen Zwecken geopfert. Die
Kelten waren da keine Ausnahme. Für sie waren Tiere wertvolle Opfergaben, die ihnen helfen sollten, mit den Göttern in Kontakt zu treten.
Besonders häufig wurden Rinder und Schafe als Opfergaben dargebracht. Diese Tiere wurden auf dem Altar geschlachtet und ihr Blut vergossen. Danach wurde das Tierfleisch gegessen - entweder von den Priestern oder von den Gläubigen selbst.
In der keltischen Religion wurden allerdings auch Menschen als rituelle Opfergaben dargebracht. Dies geschah in der Regel, um einen Gott oder eine Göttin zu besänftigen oder zu ehren. Die Menschen, die als Opfergaben dienten, waren meistens Kriegsgefangene oder Gefangene, die aus anderen Ländern stammten. In seltenen Fällen wurden auch Freiwillige für diese Aufgabe gewonnen.
Die Art und Weise, wie die Menschen getötet wurden, war meistens sehr grausam. Sie wurden entweder lebendig gevierteilt, aufgespiesst oder verbrannt. In einigen Fällen wurden sie auch lebendig begraben.
Die Mistel als wichtiger Bestandteil keltischer Rituale
Keltische
Druiden hatten eine besondere
Beziehung zur Mistel. Die Mistel ist ein kleiner Strauch, der in den meisten Gegenden Europas wächst. Für die
Kelten war die Pflanze ein heiliges Symbol und wurde in vielen Ritualen verwendet. Die Mistel wuchs an Eichen und anderen grossen Bäumen und war daher schwer zu erreichen. Daher mussten die Druiden sie sorgfältig sammeln und mit Respekt behandeln.
Die Mistel enthält ein Gift, das bei Menschen und Tieren tödlich sein kann. Die Druiden wussten jedoch, wie man das Gift richtig verwendete, um Hilfsmittel herzustellen. Sie glaubten auch, dass die Mistel magische Kräfte besass, die den Kelten helfen konnte, in Kontakt mit den Geistern der Natur zu treten. Die Kelten sahen in der Mistel eine Pflanze, die eng mit dem Geist der Natur verbunden ist. So waren sie davon überzeugt, dass die Mistel Kräfte besitzt, um böse
Geister zu vertreiben und den Menschen
Glück und Wohlstand zu bringen. Daher wurde sie oft in Ritualen verwendet.
Nemeton - der heilige Ort der keltischen Rituale
Ein sogenannter "Nemeton" war ein wichtiger Ort für
keltische Rituale. An diesem führten die Druiden ihre Zeremonien durch. Der Name kommt aus dem Altkeltischen und bedeutet so viel wie "heiliger Hain". In den meisten Fällen sind Nemeta grosse Bäume, die in einem Kreis angeordnet sind. Ein Nemeton kann aber auch ein Wald, ein Hain oder ein Berg sein. Die Druiden glauben, dass die Geister der Vorväter in den Bäumen wohnen und deshalb ist es ein sehr heiliger Ort für sie.
Der wichtigste Bestandteil eines Nemeton ist ein Baum, der als Sitz des Druiden oder Priesters dient. Die genaue Bedeutung eines Nemeton ist nicht vollständig geklärt. Fest steht jedoch, dass es sich um einen sehr wichtigen Ort für die Kelten handelte, an dem die Druiden ihre Rituale durchführten.
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