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Wenn man die Begriffe "Yoga" und/oder "Meditation" hört, kommt den meisten wohl sehr schnell das Bild des Lotussitzes in den Sinn. Der Lotussitz ist die Meditationspose schlechthin, die einem dabei helfen soll, in einen meditativen Zustand einzutreten.
Bei dem Lotussitz sitzt man mit überkreuzten Beinen auf dem Boden und/oder beispielsweise einer Yogamatte. Die überkreuzten Beine ruhen dabei auf den Oberschenkeln. Der Rücken ist gerade und die Handoberflächen oder Handunterflächen werden meist auf den Knien positioniert. Die Fusssohlen zeigen in Himmelsrichtung.
Die Bedeutung des Lotussitzes
Padmasana, wie der
Lotussitz/die Lotusposition traditionell auch genannt wird, ist aus der spirituellen Welt und
Esoterik nicht wegzudenken und hat dort eine starke Symbolik.
Meditierende und Yoga-Praktizierende nutzen den Lotussitz, um in einen tiefen Zustand der Konzentration und Entspannung zu treten und sich voll und ganz auf die
Meditation beziehungsweise die Yoga-Übung zu konzentrieren. Für erfahrene Yogis kann die Lotusposition Samadhi, die
Erleuchtung erreichen.
Durch den Lotussitz ist man direkt und unmittelbar mit Mutter Erde verbunden und sozusagen geerdet. Somit auch mit unseren Wurzeln. Je aufrechter man sitzt, umso mehr steigt und wächst das
Bewusstsein. Das aufrechte Sitzen im Lotussitz gelingt meist nach etwas Übung des Padmasana.
Spirituelles Wachstum
Die Symbolik des spirituellen Wachstums, das mit kontinuierlicher Yoga- und Meditationspraxis einhergeht, lässt sich mit der Lotusblume in Verbindung bringen. Von der Lotusblume hat der
Lotussitz ebenfalls seinen Namen. Diese wächst nämlich aus dem Wasser heraus und blüht der
Sonne entgegen. In Indien beispielsweise gilt die Lotusblume als heilig und wird dort nahezu königlich verehrt.
Es liegt jedoch in der Natur der Lotusblume, dass sie in der Regel eher an nicht so schönen Orten wie beispielsweise in Kanalisationen oder Sümpfen wächst. Von dort aus macht sie sich jedoch auf den Weg der Erleuchtung. Sie setzt ihre Samen dort, wo sie gerade ist und versucht, sich von dort nach oben zu bringen. Symbolisch steht dieser Vorgang für das Erlangen von Wissen und höherem
Bewusstsein.
Das Wachstum der Lotusblume lässt sich also auch mit dem spirituellen Wachstum eines Yoga- oder Meditationspraktizierenden vergleichen. Man beginnt die Reise aus dem Ist-Zustand heraus. Das bedeutet, man trägt eine Vorgeschichte mit sich: Die Familienstrukturen, Beruf, der eigene Name und Herkunft ... Diese Dinge definieren, wer wir sind und verschleiern oft den Blick auf die Wahrheit. So wie die Lotusblume sich aus dem Sumpf einen Weg zur Sonne schafft, so können wir dies auch mithilfe von spirituellem Wachstum schaffen. Alte Muster und Konventionen ablegen und erwachen. Aus einer festgefahrenen Situation tritt man aus und erlangt höheres, spirituelles Bewusstsein. Die Reise zur Weisheit beginnt.
Die Lotusblume ruht beziehungsweise sitzt ganz ruhig auf dem Wasser. Ihre Blätter berühren nicht das, was unter ihr liegt. Durch den Lotussitz, abstammend von der Lotusblume, lernt man, gelassener zu werden. Und unabhängig davon, was einen vorher im Leben geprägt hat, seinen Weg der Erleuchtung zu gehen.
Wie geht man am besten in den Lotussitz?
Den
Lotussitz beginnt man üblicherweise aus dem Schneidersitz heraus. Bequemer, gerade für Anfänger ist es, sich etwas erhöht auf den Boden zu setzen, etwa mit einem Kissen. Wichtig dabei ist, das Becken aktiv mitzubenutzen. Im nächsten Schritt nimmt man den linken Fuss in die rechte Hand und umfasst dabei mit der linken Hand das linke Knie. Die Fusssohle des linken Fusses sollte dabei unbedingt in Himmelsrichtung, also nach oben zeigen. Das linke Knie sollte nun entweder direkt oder sehr nahe auf dem Boden aufliegen.
Den gleichen Schritt wiederholt man dann mit dem anderen Fuss. Führt man den Lotussitz richtig aus, nimmt man automatisch eine gerade Sitzhaltung ein und kann sich so voll und ganz auf die Atmung in der
Meditation konzentrieren. Bei der Meditation im Lotussitz ist es üblich, dass man nach der Ausführung der richtigen Position damit beginnt, die Aufmerksamkeit und Atmung zunächst auf den Beckenboden zu legen. Dann achtet man erneut darauf, dass der Rücken und die Haltung gerade ist und streckt den Oberkörper in Länge.
Schritt für Schritt versucht man dann, beginnend vom Beckenboden aus, jeden Teil des Körpers zu entspannen. Vor allem sollte man dabei die Nacken- und Schultermuskulatur sowie die Gesichtsmuskulatur entspannen. Während der Meditation fällt es den meisten Meditierenden leichter, wenn sie dabei die Augen schliessen. Die Handflächen kann man währenddessen auf den Knien ablegen.
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