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Wahrscheinlich haben Sie auch schon mal im Internet oder in der
Yoga- oder Meditationsstunde die aus Perlen bestehenden
Mala-Ketten gesehen, und sich womöglich gefragt, was es damit auf sich hat. In diesem Beitrag erfahren Sie, was eine Mala ist, wo sie herkommt und wofür sie eingesetzt wird.
Was ist eine Mala?
"
Mala" ist der Begriff für eine Perlenkette, die zum Beispiel bei der sogenannten "Japa-
Meditation" genutzt wird, um damit zu meditieren und zu beten. Gebetet wird dabei beispielsweise mit Mantras (eine Art
Glaubenssätze), anderen religiösen Gebeten, aber auch Absichten und
Affirmationen werden mit einer
Mala-Kette unterstützt. Malas werden ebenfalls genutzt, um während einer Meditation die einzelnen Atemzüge zu zählen, oder aber auch, während man eine Meditation durchführt, die speziell auf das Üben von
Dankbarkeit ausgerichtet ist. Vor allem in Religionen wie dem
Buddhismus und
Hinduismus kommen die Gebetsketten für verschiedene religiöse Praktiken zum Einsatz.
Der Begriff "Mala" selbst stammt aus dem Sanskrit und lässt sich übersetzen als "Girlande" oder "Kranz". Mala-Ketten werden ebenfalls bezeichnet als Gebetsperlen, Gebetsketten, Meditationsketten oder Meditationsperlen. Sie sind uralte Werkzeuge, die seit jeher eingesetzt werden, um den Geist zu konzentrieren und die Gedanken während Meditationen oder Gebeten für eine Zeit lang "auszuschalten".
Eine Mala besteht traditionell aus 108 Perlen, meist aus Sandelholz oder Edelsteinen, zusätzlich einer sogenannten "
Guru- beziehungsweise Meruperle". Besteht die Mala aus 108 Perlen, wird sie meist auch als Halskette getragen. Sie ist aber auch zu finden als kürzere Gebetskette bestehend aus 54 Perlen oder als Mala, die man um das Handgelenk trägt mit 27 Perlen. Die Guruperle befindet sich meist am unteren Ende der Malakette und ist zudem in der Regel auch grösser als die restlichen Perlen. Sie dient zudem dazu, den Startpunkt des Gebetes/der Meditation zu geben. Eine Malakette ist vergleichbar mit dem Rosenkranz, den man ebenfalls als Gebetskette kennt.
Warum genau besteht eine Mala-Kette traditionell aus 108 Perlen?
Die Zahl 108 hat unter anderem in Indien und im Spiritualismus eine grosse Bedeutung. Das Alphabet des Sanskrits umfasst insgesamt 108 Buchstaben. Und bei mathematischen Messungen durch vedische Mathematiker wurde berechnet, dass der Umfang der
Sonne um 108 Mal grösser ist als der der Erde. In den
Upanischaden (Philosophische Schriften im Hinduismus) wiederum lassen sich insgesamt 108 heilige Texte finden und in Indien gibt es 108 Stätte, die als heilig angesehen werden. Im
Tantra-Yoga gibt es insgesamt 108 sogenannte "Energielinien", die durch den gesamten Körper verlaufen und sich im
Herzchakra "treffen" und dort zusammenlaufen und miteinander verbinden.
Woraus besteht eine Mala (Kette)?
Eine Mala selbst kann aus verschiedenen Perlen beziehungsweise Materialien hergestellt werden. Am meisten verbreitet ist jedoch die Verwendung von Holzperlen, natürlichen Samen oder auch Halbedelsteinen. Wichtig hierbei zu erwähnen ist ebenfalls, dass jedes verwendete Material, ob Holz oder Edelstein, eine bestimmte Wirkung auf energetischer Ebene erzielen soll. So werden beispielsweise den Edelsteinen, sowie den verschiedenen Hölzern (zum Beispiel Sandelholz) jeweils auch bestimmte Effekte nachgesagt, die sie unter anderem auf unseren Geist und unsere Seele haben sollen. Diese individuellen Effekte spielen meist auch eine Rolle bei der Auswahl der Materialien, die für die Herstellung der Mala verwendet werden. Je nach Absicht oder Zweck, etwa was man mit dem Gebet bewirken möchte, wird dann das Material für die
Mala-Kette ausgewählt. Im Indischen wird Sandelholz beispielsweise gerne für die Mala-Ketten verwendet, da es das Göttliche symbolisiert.
Zudem ist auch der religiöse Hintergrund und ihre Tradition ein wichtiger Punkt, wenn es darum geht, welche Materialien verwendet werden. Auch die sogenannten "Rudraksha-Samen" sind sehr beliebte Bestandteile der Mala-Kette. In
Tibet wiederum verwendet man eher die Bodhi-Samen oder auch Knochen für die Herstellung der Mala.
Für die Herstellung der Mala-Ketten werden in der Regel Perlen gewählt, die zwischen 6 mm und 10 mm gross sind. Am häufigsten findet man jedoch Malas mit 0, 8 mm grossen Perlen. Die grösseren Perlen werden meist gewählt, weil es einfacher ist, diese in den Händen und mit den Fingern möglicherweise auch bei geschlossenen Augen während einer
Meditation zu ertasten und zu erfühlen. Manchmal lassen sich die Gebetsketten auch mit Abstandshaltern aus Metall zwischen den Perlen finden.
Bei einer Mala lassen sich zudem am unteren Ende in der Regel auch eine Quaste finden, sowie Knoten zwischen den einzelnen Perlen. Die Quaste ist meist aus Baumwolle oder einem anderen Naturmaterial wie beispielsweise Hanf hergestellt. Bei einigen Mala-Ketten, zum Beispiel denen aus Tibet, lassen sich auch regelmässige Abstandszähler finden zwischen den Perlen, um das Zählen zu vereinfachen.
Etwas über die Geschichte der Mala
Auch neben dem Hinduismus oder Buddhismus werden die
Mala-Ketten in vielen anderen Religionen verwendet. Man kennt sie dort jedoch unter einem anderen Namen, wie zum Beispiel Gebetskette, Rosenkranz oder auch Sorgenkette. Es gibt zahlreiche spirituelle Traditionen weltweit, bei denen die Mala-Gebetsketten zum Einsatz kommen, um das Gebet beziehungsweise die
Meditation zu unterstützen. Erste Aufzeichnungen über die Verwendung von Gebetsketten fand man etwa in Indien um das 8. Jahrhundert v. Chr. Rund 40.000 Jahre alt sollen die ersten Perlen sein, die jemals gefunden wurden.
Seit jeher schon werden Perlen eingesetzt, um als energetischer Schutz zu dienen, aber auch für das Symbolisieren von
Glück sowie als Statussymbol der Reichen und des Adels. Und bis heute haben die Perlen, die aus Naturmaterialien bestehen und jeweils kraftvolle Energien in sich tragen, nichts an ihrer Beliebtheit bei den Menschen verloren und kommen für zahlreiche spirituelle Praktiken oder zum Tragen als Schmuck zum Einsatz.
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