Scientology

Kritiker haben ihr vorgeworfen, eine Sekte oder ein Geschäftsplan zu sein, während andere sie als neue religiöse Bewegung unterstützen.

Heute ist der Aufseher der Kirche David Miscavige, der die Kirche zu einer globalen Kraft ausgebaut hat.

Laut der offiziellen Website der Church-Of-Scientology gibt es jetzt mehr als 11.000 Kirchen, Missionen und Gruppen in 184 Nationen, wobei die Bewegung jedes Jahr mehr als vier Millionen neue Menschen willkommen heisst.

Was glauben Scientologen

Der Kerngedanke dieser Glaubensrichtung geht davon aus, dass Individuen durch einen reaktiven Verstand daran gehindert werden, die Wirklichkeit wahrzunehmen. Dies ist auf alle negativen Erfahrungen zurückzuführen, die den Verstand negativ beeinflussen. Es wird darauf hingearbeitet, einen spirituellen Zustand zu erreichen, der als "Clear" bezeichnet wird.

Die Mitglieder von Scientology unterziehen sich einem Prozess, dem sogenannten Auditing, das die Quellen dieser schlimmen Erfahrungen finden soll. So soll wieder erlebt werden, was passiert ist und neutralisiert werden. Dabei werden sie von spirituellen Behinderungen, sogenannten Engrammen befreit und die individuellen Fähigkeiten gesteigert. Dies ist notwendig, das volle geistliche Potenzial zu erreichen.

Die Scientology Kirche hat erklärt, dass das Verfahren zu 100 % effektiv ist, solange es richtig durchgeführt wird und der Empfänger wirklich nach Veränderung strebt.

Bei dem Auditing bestehen grosse Unterschiede, bei dessen Technologie und anderen Praktiken. Auditing verwendet keine Trancetechniken oder Drogen. Die Person, die auditiert wird, ist sich über alles, was passiert, vollkommen im Klaren.

Das E-Meter

Der Prozess beinhaltet ein Gerät namens E-Meter, das laut Scientologen den elektrischen Fluss des Körpers misst. Ein Auditor stellt während dieses Vorgangs eine Reihe von Fragen, die gezielt auf die negativen Erfahrungen ausgerichtet sind und versucht, diese aufzudecken.

Dadurch soll das spirituelle Ungleichgewicht lokalisiert und verbessert werden. Alle Not aus dem gegenwärtigen und vergangenen Leben wird dabei identifiziert. Scientologen glauben, dass jede Person ein unsterbliches Wesen ist, ein sogenannter Thetan.

Thetan

Der Thetan nutzt den Verstand zur Kontrolle zwischen sich selbst und dem physischen Universum. So wird das Gehirn als Leitung verstanden, das wie ein Telefon Nachrichten von einem Ende zum anderen sendet. Es bedeutet, dass der Mensch ein unsterbliches spirituelles Wesen ist, die menschliche Seele. Der Begriff Seele wird deswegen explizit nicht verwendet, da seine Bedeutung in anderen Religionen unterschiedlich ausgelegt wird. Es wird nicht direkt beschrieben, was Scientology darunter versteht.

Der Begriff leitet sich von dem griechischen Buchstaben Theta ab, dem Symbol für das Denken oder das Leben. Der Thetan wird als das Bewusstsein eines Individuums beschrieben, seine Identität, die nicht vom Körper oder Geist abhängig ist.

Alle Gedanken und Wahrnehmungen werden gespeichert und der Thetan nutzt dies im Umgang mit dem Leben und dem physischen Universum. Der Körper (das Gehirn eingeschlossen) ist das Zentrum der Kommunikation.

Der älteste der drei Teile des Menschen ist offensichtlich der Thetan, denn ohne ihn gäbe es keinen Verstand oder Beseelung des Körpers.

Die Anerkennung des Thetans macht Zugewinne an Fähigkeiten und Bewusstsein möglich. Es führt zu grösserer spiritueller Freiheit und klärt jeden Teil des Lebens. Dies kann nicht erreicht werden, wenn der Mensch nur körperlich betrachtet wird.

Operating Thetan

Scientologen arbeiten darauf hin, ein sogenannter "Operating Thetan" zu werden. Mit "operieren" ist "handeln" gemeint. Und mit Thetan ist das spirituelle Wesen gemeint, das das grundlegende Selbst ist.

Es ist also jemand, der mit Dingen umgehen kann, ohne dazu einen Körper oder andere physische Instrumente einzusetzen.

Da der Mensch im Grunde gut ist, wird ein Wesen, das "Clear" erreicht hat, bereit sein, sich immer grösseren Fähigkeiten anzuvertrauen. Dies geschieht durch die Operating Thetan Ebenen.

Leben nach dem Tod und Erlösung

Für Scientologen ist das wahre Selbst Theta die ewige Essenz jedes Individuums. Millionen und Abermillionen von Jahren vor diesem Leben existierte Theta und bewohnte zahlreiche Körper. Der Prozess der Wiedergeburt tritt als natürlicher und normaler Teil des Universums auf. Das Verständnis von Scientology vom Prozess des Weitergehens in ein nächstes Leben stimmt in vielerlei Hinsicht mit dem Hinduismus überein. Gleichzeitig unterscheidet sie sich aber auch in wichtigen Punkten von östlichen Vorstellungen. Zum Beispiel gibt es keinen Glauben an Karma.

Auch wird das Theta nicht so gesehen, als ob es irgendeine Art von moralischem Urteil zwischen den Leben erfährt, das eine Rolle bei der Bestimmung seiner nächsten Inkarnation spielt. Scientologen lehnen zudem jede Vorstellung ab, dass ein Thetan als Tier oder in einem anderen nicht-menschlichen Zustand wiedergeboren werden könnte.

Reinigung des Planeten

Kollektiv blicken Scientologen auf das Ziel, "den Planeten zu reinigen", ein Ausdruck wie das christliche Ziel, das Reich Gottes aufzubauen. Scientology glaubt, die wahre Lösung gefunden zu haben, indem alle Menschen den Clear-Zustand erreichen und dieses Wissen an alle anderen weitergeben.



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