Sommersonnenwende

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Was beschreibt die Sommersonnenwende?

Am Tag der Sommersonnenwende ist die Sonne am längsten sichtbar und die Nacht am kürzesten. Auf der Nordhalbkugel findet sie je nach Jahr zwischen dem 20. und dem 22. Juni statt. Gegenteilig gilt dies für die südliche Hemisphäre, wo der längste Tag des Jahres zwischen dem 20. und 22. Dezember liegt.
Kulturen weltweit feiern diesen Tag seit Tausenden von Jahren mit Freudenfeuern, Festen, Tänzen, Bräuchen und Riten.

Der längste Tag des Jahres markiert den Beginn des astronomischen Sommers auf der nördlichen Hemisphäre und ist zugleich ein Wendepunkt in der Jahreszeit. Die Tage werden kürzer und die Nächte länger.

Verschiedene Kulturen und religiöse Traditionen haben unterschiedliche Namen für die Sommersonnenwende. In Nordeuropa wird es oft als Mittsommer bezeichnet. Wicca und andere neuheidnische Gruppen nennen es Litha. Einige christliche Kirchen bezeichnen den Jahreszeitenwechsel als Johannistag und gedenken der Geburt Johannes des Täufers.

Sommersonnenwende in alten Kulturen

In alten Traditionen wurde die Asche von Lagerfeuern im eigenen Garten verteilt, was eine reiche Ernte versprach. Schützende Girlanden aus Kräutern und Blumen wurden getragen, um böse Geister abzuwehren.

Im alten Rom wurde die Ankunft des Sommers zu Ehren der Göttin des Herdes (Vesta) gefeiert. Sogar Frauen durften den Tempel der Vesta betreten, um Opfer niederzulegen.

Im antiken Griechenland wurde ein Fest für Kronos, dem Gott der Landwirtschaft, abgehalten. Auch Sklaven war es zu dieser Zeit erlaubt, an den Feierlichkeiten teilzunehmen.

Die Ausrichtung antiker archäologischer Strukturen wie die grossen Pyramiden von Kufu und Chephren auf dem ägyptischen Gizeh-Plateau deutet darauf hin, dass die alten Ägypter ebenfalls die Sommersonnenwende beobachteten. Denn wenn man direkt vor der Sphinx steht, geht die Sonne an diesem Tag genau zwischen den beiden Pyramiden unter.

Viele Indianerstämme führten zur Sommersonnenwende Rituale durch. Die Sioux tanzten einen zeremoniellen Sonnentanz um einen Baum herum. Forscher glauben, dass das "Bighorn Medicine Wheel von Wyoming", eine Anordnung von Steinen, die sich an diesem Feiertag mit der aufgehenden Sonne ausrichten, Schauplatz des jährlichen Tanzes des Stammes war. Verbleibende Stämme nehmen immer noch an diesem Ritual teil.

In der antiken Zeit Chinas wurde die Weiblichkeit und die als Yin bekannte Kraft geehrt. Es war das ergänzende Ritual zur Wintersonnenwende, das der Männlichkeit und dem Yang gewidmet war.

Alte nord- und mitteleuropäische Stämme, germanische, slawische und keltische Heiden begrüssten den Sommer mit Freudenfeuern. Dies ist eine Tradition, die noch heute in Deutschland, Österreich, Estland und anderen Ländern zelebriert wird, um vorherzusagen, wie gut die diesjährige Ernte ausfallen wird.

Was hat Stonehenge mit der Sommersonnenwende zu tun?

Die Sommersonnenwende ist der grosse Tag von Stonehenge. Tausende von Menschen strömen zum megalithischen Denkmal, um den Sonnenuntergang am längsten Tag des Jahres und die Morgendämmerung des folgenden Tages bei einer Veranstaltung zu beobachten, die Feiern mit Spiritualität verbindet.

An diesem Tag nimmt Stonehenge eine andere Dimension an und verbindet den Feiertag mit alten heidnischen Zeremonien. Besucher können den Komplex kostenlos betreten und die Gelegenheit nutzen, zwischen den Steinen spazieren zu gehen, was während des restlichen Jahres nicht erlaubt ist.

Stonehenge besteht aus einem Ring stehender Megalithen und befindet sich im Südwesten von England. Eine der vielen Theorien über den Ursprung von Stonehenge verbindet es mit diesen Feierlichkeiten. Obwohl der Zweck, für den es gebaut wurde, noch nicht entdeckt wurde, ist sicher bekannt, dass die Sonne während der Sommersonnenwende links von der Pietra del Tacco aufgeht und direkt durch die Mittelachse des Felsenkomplexes geht.

Die Besucher feiern alte Rituale mit Musik und Tänzen aller Art, die das Fest mystisch erscheinen lassen. Viele tragen Druidenkostüme, Kleider im keltischen Stil und Frauen sind mit Blumen geschmückt. Menschen meditieren zwischen den Steinen und errichten authentische Altäre mit Kerzen und Blumenelementen.

Wie wird das Fest heute gefeiert?

Weltweit wird die Sommersonnenwende mit Festen, Freudenfeuern und traditionellen Liedern und Tänzen gefeiert.

Schweden

In Schweden wird nach dem langen Winter Mittsommer gefeiert. Es werden Blumen gepflückt und Kränze gebunden, die für altüberlieferte Ringtänze genutzt werden. Das Mittsommerfest hat heidnische Ursprünge und erleuchtet die kürzeste Nacht des Jahres nicht nur in Schweden, sondern in ganz Nordeuropa.

Wicca-Religion

Anhänger des modernen Wicca, einer naturbasierten heidnischen Glaubenslehre, die auf vorchristlichen Traditionen basiert, feiern den Sonnengott am längsten Tag des Jahres mit fruchtbaren Picknicks auf blumengeschmückten Altären. Die Sommersonnenwende markiert die Wicca-Sabbat-Feier des Mittsommers oder "Litha" den "Gipfel der Kraft der Sonne", um das Wachstum anzutreiben.

New York

Jedes Jahr strömen Tausende von Yogis aus der ganzen Welt zum Times Square in New York City, um die Sommersonnenwende mit kostenlosen Yoga-Kursen zu feiern. Den ganzen Tag über versammeln sich auf der Strecke zwischen 47th Street und 45th Street und zwischen Broadway und 7th Avenue, Hunderte von Yogis aus aller Welt. Sie nehmen an Kursen teil, die von den besten Lehrern des Landes unterrichtet werden. Das jährliche Yoga-Fest "Solstice in Times Square - Mind Over Madness Yoga" wurde 2003 ins Leben gerufen.

Ottowa

Am Tag der Sommersonnenwende findet in Ottawa das Summer Solstice Indigenous Festival statt, eine der faszinierendsten kulturellen Veranstaltungen im ganzen Land, die jährlich mehr als 40.000 Besucher anzieht.

An diesem besonderen Tag werden die verschiedenen Kulturen und indigenen Völker Kanadas gefeiert, die von der kanadischen Regierung anerkannt wurden: First Nations, Inuit und Métis. Zwischen Kochen, Workshops, Kunst, traditionellen Liedern und Trachtentänzen, die der Sonne gewidmet sind, wird ausgelassen gefeiert.

Kokino

In Mazedonien wird der längste Tag am megalithischen Observatorium von Kokino in der Nähe der Stadt Kumanovo im Nordosten des Landes gefeiert. Die Bewegung von Sonne und Mond wird dabei beobachtet und religiöse Aktivitäten und Riten durchgeführt.

Tirol

Die Tiroler Berge werden in der Nacht von Hunderten von Freudenfeuern erleuchtet. Die Tradition zur Begrüssung des Sommers wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

Der Brauch reicht bis in die Zeit der Kelten zurück, die die Sommersonnenwende und Sommerernte mit Freudenfeuern in den Bergen feierten.



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