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Mit dem Jenseits kommunizieren zu können und zu Geistern, Engeln und anderen Wesen Kontakt aufnehmen zu können, gehört zu einer ganz besonderen Weltanschauung, dem Spiritismus. Verschiedene Aspekte und Praktiken sorgen dafür, dass es sich um ein Phänomen handelt, das einen grossen Wandel durchgemacht hat.
Was ist Spiritismus?
Spiritismus umfasst die Kunst, mit dem
Jenseits Kontakt aufzunehmen. Mit
Geistern, den Seelen Verstorbener, Engeln und
Dämonen kommunizieren zu können, scheint für viele wie Zauberei zu klingen, ist jedoch laut dem Gründer, Allan Kardec, eine Wissenschaft, die den Zusammenhang der Natur, des Jenseits, der Geister und der physischen Welt erforscht.
Es geht dabei nicht darum, auf mystische Weise Antworten zu erhalten, sondern mehr über das Leben, das Universum und das Verhalten des Menschen zu erfahren. Verschiedene Bereiche werden einbezogen, das heisst, sowohl religiöse als auch gesellschaftliche, wissenschaftliche und moralische Ebenen werden miteinander verknüpft. Dabei ist der Spiritismus an sich eine
Weltanschauung und nicht an eine bestimmte Religion oder Lehre gebunden.
Es gibt zahlreiche Aspekte, die die Grundlage dieser Weltanschauung darstellen. Grundlegend ist der Gedanke, dass es einen Gott gibt, der der Schöpfer des Universums ist. Neben der physischen Welt, in der wir leben, beherbergt das Universum noch weitere Welten, unter anderem die geistige Welt. Dort leben Wesen, die entweder in direktem Zusammenhang mit unserem Leben stehen oder auf einem anderen Entwicklungsstand sind.
Geister sind dabei keine Gestalten, die nur dazu dienen, uns in Schrecken zu versetzen und für Spuk sorgen. Es sind Wesen mit eigenständiger Intelligenz, die sich stets weiterentwickeln und deren Ziel es ist, die Vollkommenheit zu erreichen. Sie haben einen grossen Einfluss auf uns Menschen, sowohl im Guten als auch im Schlechten. Schon immer gab es die Existenz zwischen den verschiedenen Wesen unter sich.
Das Besondere ist, dass wir diese geistige Welt nicht sehen, sondern lediglich wahrnehmen können. Die Kontaktaufnahme mit dem Jenseits hängt von verschiedenen Praktiken ab, die als Gabe zu verstehen sind. Um es verständlicher zu machen, wird versucht, mit den Seelen Verstorbener aus verschiedenen Gründen Kontakt aufzunehmen.
Spiritismus früher und heute
Spiritismus ist keine Praktik, die von einem Tag auf den anderen entstanden ist, sondern mit den Erfahrungen und Erlebnissen anderer zusammenhängt. Schon im 17. Jahrhundert war von Kräften wie dem animalischen
Magnetismus die Rede, die von der Wissenschaft abgelehnt wurden, weil sie auf einer Ebene wirkten, die nicht sichtbar war und nicht erklärt werden konnte. Schon zu dieser Zeit wurde spürbar, dass eine Wirkung gegeben war, die nicht der physischen Welt entsprach.
Die Entstehung des Spiritismus, wie wir ihn heute kennen, wird jedoch den Schwestern Fox zugesprochen und dem Jahr 1848 zugeordnet. Sie nahmen in ihrem Elternhaus Klopfgeräusche wahr, die keiner erklären konnte. Nach kurzer Zeit stellten sie fest, dass diese Klopfzeichen auf einfache Fragen antworten konnten. Mit einfachen Mustern, wie zum Beispiel einmal klopfen für Ja und zweimal für Nein, konnten sie eine Kraft entdecken.
Nachdem sie lange Zeit ausprobierten und sich diesem Thema widmeten, stellten sie sich selbst als
Medium zur Verfügung. Ein Medium ist ein Mensch, der zum Kanal wird, über den die Verbindung zum
Jenseits hergestellt wird. Das Prinzip ist bis heute gleich geblieben, auch wenn immer mehr rund um dieses Thema geforscht wurde. Die Wissenschaft steht dem Spiritismus bis heute kritisch gegenüber, was unter anderem daran liegen kann, dass es keine klaren Beweise für die Existenz einer geistigen Welt gibt.
Spiritismus wird heutzutage auf verschiedene Art und Weise gelebt. Während es manchen Personen zugesprochen wird, Medium zu sein, gibt es unter anderem Gruppierungen, die sich regelmässig treffen, um spiritistische Praktiken auszuüben. In einigen Fällen wird es mit Religionen in Verbindung gebracht, auch wenn dies nicht der Normalfall ist. Je nach Kulturkreis kann es Unterschiede in der Ausübung und
Weltanschauung geben.
Spiritistische Praktiken
Um Kontakt zu
Geistern aufnehmen zu können, sind verschiedene Praktiken notwendig. Da das Phänomen an sich nicht zu einer Religion oder spirituellen Gemeinschaft zugeordnet wird, gibt es weder einen Priester oder Anführer noch bestimmte
Rituale. Zudem sind keine Accessoires notwendig, um eine Kontaktaufnahme möglich zu machen.
Die bekannteste Art und Weise, mit dem
Jenseits zu kommunizieren, ist das
Channeling. Hierbei stellt sich eine Person, der eine bestimmte Gabe oder Fähigkeit zugesprochen wird, als
Medium zur Verfügung und nimmt Kontakt mit den Seelen, Engeln oder Geistern auf. Dies erfolgt meist in Form einer Trance und höchster Konzentration.
Ansonsten gibt es Praktiken, wie zum Beispiel das
Gläserrücken, das als ein Zeichen gilt, dass eine höhere Kraft eine Antwort auf eine Frage gibt. Dies wird in der Regel in Gruppen durchgeführt. Spiritistische Praktiken geben die Möglichkeit, eine Antwort auf eine bestimmte Frage zu bekommen oder eine allgemeine Botschaft zu empfangen. Die Antwort sollte dabei immer sensibel aufgenommen werden, da sie Wahrheit beinhaltet und oftmals mit Emotionen verbunden ist.
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