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Dieser Begriff fällt wahrlich nicht oft. So ist es nicht verwunderlich, dass die meisten Menschen noch nie etwas von "
Tattwas" gehört haben. Bei ihnen handelt es sich um Urkräfte des
Kosmos. Sie befinden sich in einem wechselnden Rhythmus. Ähnlich wie das Leben aller Menschen an die Umlaufbahn der
Planeten unserer Galaxie gebunden sind, so ist der Mensch auch an die Tattwas gebunden. Es gibt zwar mehr von ihnen, doch zurzeit sind fünf Tattwas aktiv: Apas, Tejas, Prithivi, Akasha und Vayu. Die zwei letzten, Anupadaka und Adi werden nur dann aktiv, wenn eine innere Grösse, eine bestimmte spirituelle Ebene erreicht worden ist. Das Wissen um sie ist demnach für die meisten Menschen noch unverständlich, sodass sie an dieser Stelle nicht weiter besprochen werden.
Eine Kurzbeschreibung der 5 Tattwas, die unser Leben beeinflussen
- Akasha: Hinter diesem Namen befindet sich das Gesetz des Karmas. Solange sich dieses Tattwa in Bewegung, also in der
Schwingung befindet, ist es nicht nötig, Fragen zu stellen. Man braucht eigentlich gar nichts zu unternehmen. Würde man dies tun, könnte es zu einem Misserfolg kommen. Und Misserfolge bringen immer dunkle, trübe und vor allem schwere Gedankengänge mit sich. Die Farbe Akashas ist Violett.
- Vayu: Hier finden wir etwas leichtere Kost. Doch auch Vayu ist von einer ernsten, vielleicht sogar traurigen Gemütsstimmung beherrscht. Wir finden hier die Farbe Blau.
- Tejas: Das Temperament ist hitzig, wenn nicht gar feurig. Auf jeden Fall bringt Tejas Hitze mit sich. Die Handlungen sind stets positiv ausgerichtet. Eine sehr starke Energie begleitet alles, was Tejas hervorbringt. Ehen und Freundschaften, die unter diesem Tattwa, dieser Schwingung geschlossen werden, müssen damit rechnen, dass Kampf, Streit und Unstimmigkeiten das Tagesgeschehen bestimmen werden. Wie nicht anders zu erwarten, ist die Farbe des Tejas feuerrot.
- Apas: Sicherlich ist Apas lebensbejahend. Dies wird aber nicht nach aussen getragen, sondern im Inneren bewahrt. Apas veredelt, sodass man alles bevorzugt im Inneren erlebt. Dieses Erleben ist sehr intensiv und reichhaltig. Seelische Schönheit und feingeistiges Empfinden erzeugen Freude. Die Farbe von Apas ist Grün.
- Prithivi: Lebensbejahung in jeglicher Form, das repräsentiert Prithivi. Dies führt zu Freude an der Natur, einem gesunden, optimierten Körper sowie einer sehr grossen Lebenslust. Alles, was unter diesem Tattwa begonnen wird, scheint von Erfolg gekrönt zu sein. Mitgefühl gegenüber Dritten sowie Hilfsbereitschaft finden sich ebenfalls ein. Wir haben es hier mit der Farbe Gelb zu tun.
Wie funktionieren die Tattwas?
Alle
Tattwas schwingen gleichzeitig. Stillstand ist nicht vorgesehen. Eines jedoch tritt jeweils für 24 Minuten der Weltschöpfungsuhr besonders stark hervor. Sind seine 24 Minuten um, wird das nächstfolgende Tattwa übernehmen und hervortreten. Somit wird alle zwei Stunden das Ganze von vorn beginnen. Man kann es mit Ebbe und Flut vergleichen. Wenn Sie diese Gegebenheit nachprüfen wollen, können Sie dies am besten mit einem Pendel versuchen.
Allerdings wird auch gesagt, dass Tattwas Uhren recht unzuverlässig sind. So wird empfohlen, für jedes Unterfangen die beste Tattwa Zeit auszupendeln. Diese Aussagen sind wesentlich genauer. So kann beispielsweise das Tattwa ausgependelt werden, dass zu Ihrer Geburtszeit präsent gewesen ist. Auch anstehende Verhandlungen, Ereignisse und Unternehmungen können auf diese Weise bestmöglich terminiert werden. Probieren Sie es aus, um sich von der Korrektheit dieser Aussage zu überzeugen. Das
Universum hat immer recht.
Die unterschiedlichen Auffassungen von Tattwas
Die fünf
Tattwas, die wir kennengelernt haben, sind die fünf reinen, die es gemäss der hinduistischen Glaubenslehre gibt. Neben den zwei höchsten, die zu gegebenem Zeitpunkt in den Fokus treten, gibt es auch noch 25 weitere, gemischte Tattwas.
Doch gibt es auch die kaschmirische Auffassung. Dieses System ist eines der ältesten Glaubenssysteme der Welt. In diesem wird sogar von 36 Tattwas ausgegangen.
Letztlich aber sind sich alle Systeme einig, dass die Tattwas einen direkten Einfluss auf die Menschen ausüben. Sie durchfluten alles, was im
Universum, im
Kosmos existiert. Dazu gehören neben unserer materiellen Welt, die astralen Ebenen ebenso wie die göttliche Ebene der
Erleuchtung. Um das Gesamtkonstrukt verstehen zu können, ist es notwendig, das Samkhya, das um 500 - 800 BCE verfasst wurde, zu kennen. Dieses seinerseits scheint auf den
Veden zu basieren. Doch sind die Quellen hierzu nicht offiziell bestätigt, da sich die damaligen Autoren diesbezüglich bedeckt hielten. Dennoch ist eines ganz klar: Das Studium der Tattwas, das Studium der indischen Geschichte, des Universums und des Kosmos, insbesondere ihrer heiligen Schriften ist ein Studium, das nur Erkenntnis mit sich bringen kann. Wer sich angesprochen fühlt, wird feststellen, dass es sich um ein Studium für den Rest seines Lebens handeln wird. Doch wird er es mit Freuden bestreiten. Denn dieses Studium verspricht Weisheit.
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