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Das Leben ist etwas Wunderbares, sodass viele Menschen den physischen Tod wortwörtlich ausblenden. Doch kann man nichts dagegen machen, dass unser Körper, der unser Gefährt darstellt, eines Tages abgestreift werden muss. An diesem Punkt ist er ganz einfach aufgebraucht. Und dann? Drückt in diesem Moment jemand "Delete C" und unsere Festplatte, unser gesamtes Sein ist unwiederbringlich gelöscht? Wer sich schon einmal mit der Seele und der Reinkarnationstheorie befasst hat, wird feststellen, dass diese Option eigentlich überhaupt nicht zur Verfügung steht. Richtig - die Seele ist unsterblich. Doch was genau ist die Unsterblichkeit denn nun? Wie müssen wir uns Unsterblichkeit vorstellen oder können wir dies überhaupt nicht? Es gehört Mut dazu, sich eine ewig lebende Seele vorzustellen oder doch nicht?
Die Unsterblichkeit und die Religion
In der Religion sieht die Sache recht einfach aus: Der Körper stirbt, wird begraben und vergeht. Wortwörtlich wird er irgendwann wieder zu Erde. Doch was passiert mit der Seele? Nach der religiösen Auffassung verlässt die Seele beim
Tod den sterblichen Körper und wird in den
Himmel aufsteigen oder besser gesagt in das Reich Gottes. Damit müsste, da gemäss der religiösen Texte jede Seele nur einmal inkarniert, das Reich Gottes eine unendliche Einheit sein. Schliesslich sterben jeden Tag Menschen. Was passiert in Gottes Reich mit den
Seelen? Eine Frage, die nachdenklich macht.
Das Sterben in der Spiritualität
Auch in der
Spiritualität trennt sich im
Tod der materielle Körper vom astralen, feinstofflichen Körper. Dieser verbleibt auf der Erde und wird wieder eins mit ihr. Doch wohin geht die Seele. Denn diese kann nicht sterben. Warum nicht? Nun gibt es viele verschiedene Ausrichtungen in der Spiritualität. Doch in einem Punkt sind sich alle sicher: Die Seele des Menschen, aber auch die der Tiere und aller anderen inkarnierten Wesenheiten, geht nach dem Tod wieder zurück zum Ursprung. Ob dieser nun
Quelle, göttliches Licht oder einfach "das grosse Ganze" genannt wird, ist unerheblich. Denn in dem Moment, in der die Seele die Quelle erreicht, verschmilzt sie wieder mit ihr und bleibt doch einzigartig. Nur so ist es möglich, die Erfahrungen und Lehren aus jeder einzelnen
Inkarnation zu behalten, sie zusammenzuführen. Nur so ist es möglich, weitere Erfahrungen in der nächsten Inkarnation zu machen. Im besten Fall kann das mitgebrachte Wissen im neuen
Leben voll integriert werden, um den Entwicklungsprozess der Seele voranzutreiben.
Unsterblichkeit durch ein achtsames, meditatives Leben erreichen
In der heutigen Gesellschaft ist es nicht einfach, über den
Tod und die unsterbliche Seele zu sprechen. Viele Menschen sprechen nicht gerne darüber, da der Tod ihnen Unbehagen bereitet. Und doch ist es notwendig, sich auf das bewusste Sterben und den Tod vorzubereiten. Viel zu viele Menschen trifft dieser endgültige Schritt unvorbereitet. Oder besser - er trifft ihr Ego und ihre aktuelle Existenz unvorbereitet. Denn eigentlich ist es ja so, dass man sich bereits vor dem Inkarnieren zu einem bestimmten Abgang entschliesst. Doch vergisst die Seele all diese Abmachungen bei der Geburt, beim Eintritt in den neuen Körper. Somit vergisst sie auch, wo ihre eigentliche Heimat ist.
Sich spirituell weiterzuentwickeln, achtsam und demütig zu leben, bedeutet nicht automatisch, dass man keinen Spass im
Leben hat. Für die Seele ist ein Leben auf der Überholspur, im Überfluss nicht sinnvoll. Der eigentliche
Sinn des Lebens geht dabei verloren. Und damit berauben wir uns der Möglichkeit, die seelische Entwicklung voranzutreiben. Achtsam und demütig zu sein bedeutet nicht, dass wir beispielsweise uns nicht den kulturellen Freuden, dem Tanz oder dem Sport widmen dürfen. Vielmehr geht es um die Ehrfurcht vor dem Leben und dem Respekt, den jede einzelne inkarnierte Seele verdient hat. Es ist schon richtig - die
Unsterblichkeit mit unserem Alltagsbewusstsein erfassen zu wollen, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Und doch kann man ein Gefühl für "Unsterblichkeit" entwickeln.
Wie kann man die
Achtsamkeit und
Demut in das Leben integrieren, sodass die unsterbliche Seele davon profitieren kann? Diese Frage stellen sich immer mehr Menschen, da sie gemerkt haben, dass es mehr als nur eine Lebenszeit und mehr als die Überholspur geben muss. Die korrekte Antwort hierauf muss lauten:
Meditation, Dankbarkeit, Achtsamkeit und Demut - all diese Komponenten wollen aktiv gelebt werden. Die Dankbarkeit beginnt jeden Morgen, wenn wir gesund aufwachen, Nahrung und ein Dach über dem Kopf vorfinden. Alle weiteren Dinge, die uns das Leben zukommen lässt, sollten uns mit Demut erfüllen. Wir sehen und hören täglich davon, dass sie absolut nicht selbstverständlich zu nehmen sind. Auch wenn es sich für Menschen, die diese Praxis noch nicht durchführen, kompliziert anhört, ist es eigentlich eine Art Routine, die in Fleisch und Blut übergeht. Haben wir diesen Zustand erreicht, ist es für die Seele eine bewusste Entscheidung, sich zum richtigen Zeitpunkt von der Erde und dem Körper, der einem solange Zeit gedient hat, zu lösen.
Den Körper können wir nicht ewig behalten. Deshalb ist es wichtig, die Seele, die nicht sterben kann, zu hegen und zu pflegen. Tun wir dies bereits zu Lebzeiten, ist sie bestens auf das "Danach" vorbereitet und wird mit Freuden wieder dorthin gehen, wo es ihr am besten gefällt - nach Hause.
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