Werwolf

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Was steckt hinter dem Mythos Wolfsmensch?

Wir kennen sie wohl alle - die Geschichten aus Filmen und Büchern, in denen sich der Mensch zum Werwolf verwandelt und während dem Vollmond sein Unwesen treibt und sich auf die Jagd nach menschlichem Fleisch macht.
Mit dem Glauben an den Wolfsmenschen geht auch der Glaube einher, dass, sobald der Vollmond aufgeht, man sich in Acht nehmen muss, denn er soll laut mythologischen Erzählungen ein Indiz dafür sein, dass er den Menschen zum Werwolf macht. Dieser Glaube ist nicht wirklich verwunderlich, denn seit jeher wird vor allem mit dem kraftvollen Vollmond seltsames Verhalten der Menschen in Verbindung gebracht. Seit Jahrhunderten gehört der Glaube an Werwölfe zur Mythologie und findet in zahlreichen Märchen sowie Filmen Erwähnung. Gegen Ende des Mittelalters wurden die Menschen sogar wegen der sogenannten "Wolfsbeschwörung" verklagt.

Was genau ist ein Werwolf?

Als Werwolf bezeichnet man einen Menschen, meist einen Mann, der laut Mythologie die Fähigkeit besitzt, sich bei Vollmond in einen Wolfsmenschen zu verwandeln. In der Mythologie und beispielsweise in zahlreichen Filmen wird dieser Verwandlungsvorgang häufig durch einen Biss eines anderen Werwolfs verursacht, aber auch teilweise durch das Aussprechen eines Fluches. Die Verwandlung vom Menschen zum Werwolf nennt man "Lykanthropie" (aus den griechischen Wörtern "lykos" = Wolf und "anthropos" = Mensch). Frühe Aufzeichnung belegen, dass der Glaube an Lykanthropie unter anderem von Petronius, einem Autor aus dem alten Rom, und Gervase von Tilbury (englischer Geograph und Historiker), stammt.

In der Mythologie und vielen märchenhaften Erzählungen der Werwölfe haben diese nicht nur die natürlich vorhandenen Eigenschaften, sondern sie besitzen auch übernatürliche Kräfte wie ausserordentliche Stärke und Schnelligkeit. Also Kräfte, die deutlich über denen von normalen Menschen liegen. Geschichten über den Wolfsmenschen findet man weltweit, auch wenn dieser in der Regel als europäischer Charakter angesehen wird.

Aussehen und Merkmale eines Werwolfes

In geschichtlichen Aufzeichnungen werden die Wolfsmenschen in ihrem nicht verwandelten Zustand häufig mit körperlichen Merkmalen dargestellt, wie beispielsweise aneinander gewachsene Augenbrauen, krumme Nägel der Finger oder tief liegende Ohren. Ist der Wolfsmensch einmal verwandelt, ähnelt seine äusserliche Gestalt stark einem herkömmlich aussehenden Wolf so wie man ihn aus der Natur kennt. Das einzige, das ihm meist fehlt, ist der Schwanz. Auffällig und ein deutlicher Unterschied zum Wolfstier ist seine Grösse. Denn meist ist der Werwolf in Geschichten und Mythologien sehr gross dargestellt. Zudem behält er trotz Verwandlung in der Regel seine menschlichen Augen und die Fähigkeit, zu sprechen.

In den meisten modernen Horror-Erzählungen, die vom Wolfsmenschen handeln, findet die Verwandlung vom Menschen zum Werwolf meist dadurch statt, dass er entweder von einem anderen Wolfsmenschen gebissen oder auch gekratzt wird. In uralten Legenden der Mythologie wird die Verwandlung meist anders dargestellt. So hat man beispielsweise in Deutschland, Italien oder auch Frankreich angenommen, dass der- oder diejenige sich in einen Wolfsmenschen verwandelt, der/die in einer Sommernacht im Freien schlief und der Vollmond direkt in sein oder ihr Gesicht schien.

Glaubt man einigen Geschichten über Werwölfe, so sollten die Wolfsmenschen als solche in ihrer menschlichen Gestalt meist daran zu erkennen gewesen sein, dass sie oft in einem Zustand von unkontrollierter Wut anzutreffen waren. Im nordischen Kult beispielsweise wurden Wölfe stark verehrt und die Menschen haben es sich zum Lebensziel gemacht, sich in einen Wolf zu transformieren. So gibt es Berichte darüber, dass einige Männer des nordischen Kultes sich das Verhalten der Wölfe angeeignet und beispielsweise tagelang in den Wäldern gelebt haben. Durch die Jagd auf Futter und durch den natürlichen Überlebenskampf in der Wildnis sollen sie enorme Kräfte entwickelt haben.

Wolfsmensch: Verbreitung von Furcht und Schrecken

In der Zeit des 16. und 17. Jahrhunderts hat es in europäischen Ländern eine Vielzahl an gerichtlichen Verfahren gegen angebliche Wolfsmenschen gegeben. Ausschlaggebend war hierfür die Hexenjagd, die zu dieser Zeit üblich und weit verbreitet war. Mit dem Glauben an den Werwolf wurde bei den Menschen Furcht und Schrecken verbreitet. Ähnlich wie bei dem Glauben an Hexen und deren vermeintlich schlimme Bedeutung. Mit dem Glauben an den Wolfsmenschen wurden unter anderem verheerende Katastrophen in Verbindung gebracht, wie zum Beispiel Hungersnot oder auch Naturkatastrophen.

In europäischen Ländern wie beispielsweise Schottland oder auch Frankreich oder Dänemark wurden Menschen als Werwölfe verdächtigt, wenn sie vermeintlich spitze Ohren oder stark behaarte Handflächen hatten. Vor allem im 16. Jahrhundert verstärkte sich der Glaube an den bösen Werwolf und die damit verbundene Verbreitung von Furcht und Schrecken unter den Menschen.



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