Foto: ntgibbo / Shutterstock.com
Wenn sich der Winter dem Ende zuneigt und die Tage wieder länger werden, feierten die
Kelten ihr berühmtes
Yule. Auch als
Julfest bekannt, findet diese grosse Feier in der Nacht vom 21. auf den 22. Dezember statt und zelebriert nicht nur die Rückkehr des Lichts und der
Sonne, sondern auch des Lebens. Tatsächlich bildete sich aus dem Fest der
Wintersonnenwende, das auch bei anderen germanischen Stämmen weit verbreitet war, unser Weihnachten ... Alles, was es zum Julfest zu wissen gibt sowie Bräuche für zu Hause finden Sie in folgendem Artikel.
Der keltische Jahreskreis
Yule stammt aus dem keltischen Jahreskreis. Die Kelten waren ein naturverbundenes Volk und lebten im Einklang mit den Jahreszeiten, woraus sich der keltische Jahreskreis bildete. Sie schufen insgesamt acht Feste unter anderem zu den Phasen des Mondes, verschiedenen Himmelsereignissen, dem Zeitpunkt der Ernte, und an der Bahn, welche die Sonne jährlich um die Erde zurücklegt. Dabei teilten sie die Feste und Bräuche in Sonnen- und
Mondfeste auf, wobei Sonnenwenden und Tag-/Nachtgleichen besonders hohe Feiertage darstellten.
Sonnenfeste
Zu den Sonnenfesten gehören die
Wintersonnenwende Yule am 21. Dezember sowie die Frühjahrs-Tagundnachtgleiche Ostara am 20. März, die
Sommersonnenwende Litha am 21. Juni und die
Herbst-Tagundnachtgleiche Mabon am 23. September. Die genauen Daten können variieren, da sich Sonnenwenden und Tag-/Nachtgleichen von Jahr zu Jahr verschieben.
Mondfeste
Die vier Mondfeste
Samhain, Lammas,
Beltane und
Imbolc bilden den zweiten Teil des keltischen Jahreskreises. Dabei finden Sonnen- und Mondfeste abwechselnd statt. Das Lichterfest Imbolc wird üblicherweise am 2. Februar gefeiert, Beltane, das keltische Fest der Fruchtbarkeit am 1. Mai. Das darauffolgende Mondfest ist das Erntefest Lammas welches am 1. August stattfindet und schlussendlich das keltische Neujahr Samhain am 1. November.
Yule
Das
Julfest zelebriert die dunkelste und längste Nacht des Jahres - an welchem das Sonnenkind geboren wurde (unser heutiges Christkind). Ganze zwölf Nächte feierten die Kelten Yule, und freuten sich damit über die Wiederkehr der Sonne. Diese Nächte werden auch Rauhnächte genannt und gehen vom 21. Dezember bis zum 6. Januar. Der erste Teil des Begriffs "Rauh" leitet sich vom germanischen Wort für "wild" ab, weil der germanischen Legende nach in diesen zwölf Nächten die "Wilde Jagd" stattfand. Sie glaubten, dass Thor (Odin oder Wotan) in dieser Zeit mit seinem Heer auf seinem achtbeinigen Pferd Sleipnir über den
Himmel ritt und der Speichel Sleipnirs auf die Erde heruntertropfte und damit die erste Ernte befruchtete.
Geschichte von Weihnachten
Tatsächlich ist unser Weihnachtsfest ein christianisiertes
Yule. Bei der Christianisierung wurden viele keltische Feste und Bräuche umbenannt und übernommen, weil das heidnische Gedankengut ausgerottet werden sollte, aber die Menschen ihre Traditionen nicht aufgeben wollten.
Bräuche
Beim
Julfest zelebrierten die Kelten und Germanen die Wiederkehr des Lichts und der Sonne. Oft werden zu Yule grosse
Feuer entfacht, die die dunkle Nacht erhellen und Wärme und Licht spenden, und beim
Julklapp beschenkt man seine Liebsten mit kleinen Überraschungen. Wir zeigen Ihnen die schönsten
Rituale und Bräuche zu Yule die Sie zu Hause durchführen können.
Yule-Farben tragen
Wer anfängt, das Julfest zu feiern, wird schnell merken, wie viel Ähnlichkeit es mit dem heutigen Weihnachten hat. So auch bei den typischen Yule-Farben:
Gold, Grün und Rot. Gold steht für das Licht, die Sonne, Grün für die Natur, die Hoffnung und Fruchtbarkeit. Rot symbolisiert die Tiere und Menschen, die
Liebe und das Leben.
Julgebäck backen
Früher diente das traditionelle Julgebäck den Menschen nicht nur als leckere Süssigkeit sondern auch als wichtiger Energielieferant in den kalten Jahreszeiten. Das traditionelle Julgebäck weist verschiedene Formen auf, die erkennen lassen, welche Dinge im Leben unserer keltischen Vorfahren eine wichtige Rolle spielten. Klassische Formen für Julgebäck sind die Tanne, die Fruchtbarkeit symbolisiert, Hase, Reiter, Stern und Sonne und der Hahn, der Verkünder des Lichts. Tatsächlich stammt auch der Weihnachtsstollen aus der heidnischen Tradition und soll an das Julebers, das Opfertier der Germanen, erinnern, welches damals zu Ehren des germanischen Fruchtbarkeitsgottes Freyrs geopfert wurde.
Ausräuchern und Reinigen
Die Julzeit ist eine Zeit des Neuanfangs und der Wiedergeburt. In den Rauhnächten reinigten die Kelten und Germanen deshalb ihre
Häuser mit Rauch, denn man wollte sich bei der wilden Jagd Odins vor seltsamen Gestalten aus der Anderswelt schützen. Als Ritual zum
Julfest können Sie auch Ihr Zuhause von alten Energien befreien und Raum für neue, positive Kräfte schaffen. Am besten eignet sich hierzu weisser
Salbei, den Sie in Fachläden finden und einfach zu Hause trocknen können.
Julklapp
Julklapp stammt ebenfalls aus der heidnischen Tradition und kann heute mit Weihnachtsgeschenk gleichgesetzt werden. Damals war der Brauch verbreitet, sein Geschenk in buntes Papier einzuwickeln und mit einem kleinen Spruch zu versehen, der nur erraten liess für wen das Geschenk bestimmt war. Heute gibt es viele Variationen des Julklapps, unter anderem, dass die Geschenke unverpackt am Tisch umgetauscht werden oder um die Geschenke gewürfelt wird. Auch die Variante des geheimen Auslosens, wer wem was schenkt, ist heute besonders beliebt!
Sie möchten mehr zum Julfest wissen oder interessieren sich für eines der anderen acht Jahreskreisfeste der Kelten? Unsere Berater stehen Ihnen bei allerlei Fragen zur Verfügung und betreuen Sie auch bei persönlichen Angelegenheiten am Telefon. Alle Informationen und Rufnummern sowie viele andere Artikel zu spannenden Themen finden Sie auf unserer Homepage.
© Zukunftsblick Ltd.
Rechtliche HinweiseOnline-Lexikon: Hier erklären wir Ihnen die Begrifflichkeiten der Esoterik - von A wie Aberglaube bis zu Z wie Zukunft