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Die Idee von sogenannten Zwischenwelten kursiert bereits seit Hunderten Jahren. Die Menschen haben dem Begriff im Laufe der Zeit immer wieder neue Bedeutungen zugewiesen. Gerade aus religiöser Sicht und von bekannten Sagen und Märchen kennt man viele Zwischenwelten heute immer noch. Was dahinter steckt, erfahren Sie hier.
Was ist eine Zwischenwelt?
Eine
Zwischenwelt ist ein Ort, der zwischen zwei Welten liegt. Dieser Ort kann sowohl physisch als auch metaphysisch sein. Einige glauben, dass es Orte gibt, die zwischen unserer Welt und der nächsten liegen. Andere sind der Ansicht, dass die Zwischenwelt ein mentales Konstrukt ist, das wir uns vorstellen, um den Tod zu verarbeiten.
In der
Mythologie und Folklore gibt es viele Geschichten über die Zwischenwelt. Die meisten dieser Geschichten spielen in der
Unterwelt, dem Reich der Toten. In manchen Kulturen wird die Unterwelt als finsterer und bedrohlicher Ort angesehen, in dem die Seelen von bösen Menschen gefangen sind. In anderen Kulturen wird sie als friedlicher Ort beschrieben, an dem die Seelen ruhen und Frieden finden.
Einige glauben an eine Art Zwischenwelt, die als Grenzland bezeichnet wird. Dieses Grenzland ist ein Ort, an dem sich die Seelen von Verstorbenen aufhalten, bevor sie in die nächste Welt weitergehen. Andere sehen das Grenzland als räumliche
Trennung zwischen den Welten an. Sie glauben, dass es Orte gibt, an denen man die Grenze überqueren kann, um in die andere Welt zu gelangen.
Die Vorstellung einer Zwischenwelt ist sehr alt und kommt in vielen Kulturen vor. In der christlichen Tradition gibt es beispielsweise die Lehre vom Fegefeuer, einem Ort, an dem sich die Seelen von Verstorbenen aufhalten sollen, bevor sie in den
Himmel gelangen. Auch im
Buddhismus gibt es ähnliche Lehren vom Bardo, einem Zustand nach dem Tod, in dem die Seele wandert und auf ihren neuen Körper wartet.
Die Idee einer Zwischenwelt kann uns helfen, den Tod zu verarbeiten und uns Trost spenden. Sie ermöglicht uns auch, über unser Leben nachzudenken und unsere Prioritäten neu zu setzen. Wenn wir wissen, dass es einen Ort gibt, an den wir nach unserem Tod gehen können, können wir unser Leben besser geniessen und jeden Moment zählen lassen.
Zwischenwelten in verschiedenen Religionen
In vielen Religionen gibt es die Vorstellung einer
Zwischenwelt - einem Ort, an den die Seelen der Toten gehen, bevor sie in ihr endgültiges
Schicksal eingewiesen werden. Diese Zwischenwelten können sehr unterschiedlich sein, aber sie haben alle eines gemeinsam: Sie dienen als Übergang von dieser Welt in die nächste.
In der christlichen Tradition ist die Zwischenwelt der Ort, an dem die Seelen der Gläubigen auf ihre Auferstehung warten. Die
Hölle ist dagegen der Ort, an den die Seelen der Sünder gehen, wo sie für ihre Taten büssen müssen. In der islamischen Tradition gibt es ebenfalls zwei Orte für die Seelen der Toten: den Paradiesgarten für die Frommen und den Feuersee für die Sünder.
Auch im Buddhismus gibt es verschiedene Zwischenwelten, je nachdem welche Handlungen auf Erden verrichtet wurden. So kann man zum Beispiel in den Geburtsort des Buddhas gelangen, wenn man im Laufe seines Lebens gute Taten verrichtet hat. Für schlechte Taten hingegen muss man in eine der Folterzonen wandern oder gar in den riesigen Feuerofen fallen.
Doch nicht nur im Bereich der Religion findet man diese Vorstellung von einer Zwischenwelt wieder. Auch in der Mythologie und Literatur tauchen immer wieder Orte auf, die als Übergang von dieser Welt in eine andere dienen sollen. Ein bekanntes Beispiel ist das Reich der Toten aus der griechischen Mythologie, in das Persephone jedes Jahr für sechs Monate zurückkehren musste. Oder auch das Fegefeuer aus Dantes Inferno, in dem die Seelen der Sünder gereinigt werden sollten, bevor sie ins Paradies gelangten.
All diese Orte haben also eines gemeinsam: Sie fungieren als Brücke zwischen dieser Welt und der Nächsten. Ob man sie nun als Ort des Lernens und Wachstums oder des Bereuens und Büssens betrachtet - sie spielen allesamt eine wichtige Rolle in unserer Vorstellung vom Tod und dem Leben danach.
Zwischenwelten in Mythen und Sagen
In vielen Mythen und Sagen gibt es Orte, die als Zwischenwelten bezeichnet werden. Diese Orte sind meist von einer magischen
Aura umgeben und gelten als Ort der Genesung oder Erneuerung. In manchen Geschichten sind Zwischenwelten auch als Übergangsriten bekannt, in denen die Protagonisten ihre bisherige Identität ablegen und eine erneuerte Version ihrer selbst annehmen.
Ein bekanntes Beispiel für eine
Zwischenwelt ist das Elfenreich aus J.R.R. Tolkiens Herr der Ringe-Trilogie. In diesem Reich können die Hobbits genesen und neue Kräfte gewinnen, um sich anschliessend dem Kampf gegen Sauron zu stellen. Auch das Feenland aus Shakespeares Sommernachtstraum dient als Zwischenwelt, in der die Liebenden sich finden und ihren Streit beilegen können.
Zwischenwelten spielen in vielen verschiedenen Mythen und Sagen eine wichtige Rolle. Oft sind sie Orte der Ruhe und Erholung, an denen die Protagonisten neue Kräfte sammeln können, um sich anschliessend den Herausforderungen in der Welt der Menschen zu stellen.
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